das Kirchenjahr

Elisabeth von Thüringen

19. November

Barmherzigkeit

Proprium

Beschreibung:
Elisabeth wurde als Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und dessen Frau Gertrud, der Gräfin von Andechs in Bayern, im Jahre 1207 in Sáros-Patak geboren. Mit 4 Jahren wurde sie auf die Wartburg zur Ausbildung und Erziehung geschickt. Zu dem Zeitpunkt war sie bereits dem 11 Jahre alten Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen zur Ehe versprochen. Sie ließ sich allerdings nicht von der Hochnäsigkeit der anderen Herrschaften um sich herum beeindrucken, sondern entwickelte eine tiefe Frömmigkeit, die sie auch immer wieder zur Fürsorge für die Armen in der Umgegend antrieb. Als sie die Nachricht von der Ermordung ihrer Mutter erhielt, wurde ihre Frömmigkeit nur umso stärker, so dass die Landgräfin Sophie Sorge bekam, sie würde eines Tages ins Kloster gehen anstatt zu heiraten und damit das eigene Geschlecht zu sichern. So wurde sie schon mit 14 Jahren an König Louis verheiratet. Die Ehe war tief und innig und bescherte den beiden 3 Kinder.
Während der großen Hungersnot in 1226 half sie den Menschen, wo sie nur konnte. Sie versorgte 900 Menschen täglich mit Nahrung und verkaufte, um dies ermöglichen zu können, Teile ihres Schmuckes und ihre Gewänder. Ihrem Mann, der zu der Zeit außer Landes gewesen war, wurde dies als negative Qualität seiner Frau vorgehalten, doch er verteidigte ihre Wohltätigkeit und nahm sie vor ihren Widersachern in Schutz.
Im Jahre 1227 zog Ludwig in den Kreuzzug und erlag in Otranto (Italien) dem Fieber. Elisabeth, nun ohne Schutz, wurde von Heinrich Raspe ihrer Güter beraubt und schließlich von den Franziskanern aufgenommen. Durch die Vermittlung des Papstes erhielt sie eine Entschädigung, die es ihr ermöglichte, mit ihren drei Kindern nach Marburg zu ziehen und dort ein Franziskaner-Krankenhaus zu errichten. Durch die strenge Führung ihres Beichtvaters Konrad von Marburg wurde sie aber bald an ihre physischen Grenzen geführt, und starb im jungen Alter von 25 Jahren am 17. November 1231.
In Übereinstimmung mit der römisch-katholischen Kirche begeht die evangelische Kirche ihr Gedenken am 19. November, obwohl der Todestag das richtige Datum wäre. Da aber bereits zwei Personen für den 17. November ausgewählt waren, somit also das Gedenken ohnehin nicht am Todestag hätte stattfinden können, und da für den 19. November eine Person fehlte, hat man sich darauf eingelassen, den Gedenktag der römischen Kirche zu übernehmen.
Elisabeth wird oft mit einem Korb voll Rosen oder Broten dargestellt, um ihre Fürsorge für die Armen zum Ausdruck zu bringen. Ebenso wird sie mit einem Bettler dargestellt oder mit einer Schüssel voller Fische.
Weitere Literatur:
Eingangsvotum:
Der obige Text kann ganz oder teilweise als Eingangsvotum verwendet werden.
Wochenspruch:
Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Joh 4, 16)
Wochenlied:
Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70)
O heilger Geist, kehr bei uns ein (EG 130)
Einer ist's, an dem wir hangen (EG 256)
Herzlich lieb hab ich dich, o Herr (EG 397)
Musikvideo zu „Wie schön leuchtet der Morgenstern” von Miguel-Pascal Schaar
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Mt 5, 7)
Halleluja-Vers:
Gott der Herr ist Sonne und Schild, der Herr gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. (Ps 84, 12)
Anmerkungen:
Wenn der Tag auf einen Sonntag fällt, wird er auf den Vortag oder in die Woche des Sonntags verlegt.
Liturgische Farbe:
Rot

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
89,2.6-8.(16-17)
I:
Evangelium
Mt 5, 1-12 oder
(Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.)
II:
Epistel
Röm 12, 1-2.9-18 (Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes)
III:
Altes Testament
Spr 10, 2-3 (Der HERR lässt den Gerechten nicht Hunger leiden; aber die Gier der Gottlosen stößt er zurück.)
IV:
Mt 5, 1-12 oder
(Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.)
V:
Röm 12, 1-2.9-18 (Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes)
VI:
Predigttext
Spr 10, 2-3 (Der HERR lässt den Gerechten nicht Hunger leiden; aber die Gier der Gottlosen stößt er zurück.)
M:
Mt 20, 25-28
Mt 25, 31-46
Joh 15, 1-8
1. Joh 4, 1-16