Seit Beginn der Kirche gibt es Buß- und Bettage, die mit Fasten
und Gebet begangen wurden. In der römischen Kirche hat sich mancherorts der
Mittwoch und Freitag (wenigstens in den Bußzeiten) als Fastentag erhalten
(der Mittwoch gilt als Tag des Verrats, der Freitag als Tag der Kreuzigung Jesu). Aus diesen
Tagen entstanden Fastenzeiten vor den großen Festen, von denen uns die Adventszeit
und die Fastenzeit vor Ostern erhalten sind.
Die protestantische Kirche hat die Praxis der Bußtage übernommen, indem sie
wöchentliche Buß- und Bettage am Dienstag einführte. Beliebt waren solche Tage
(mit ganztägigem Gottesdienst) nicht, so dass die Aufklärung im 18. Jahrhundert
leichtes Spiel hatte, die Praxis unter den Protestanten drastisch einzuschränken. Heute
ist uns nur der Tag in der Mitte der vorletzten Woche des Kirchenjahres als kirchlicher Buß-
und Bettag erhalten. Allerdings ist es den Gemeinden freigestellt, weitere Bittage zu begehen
(sogenannte Bitttage und Bittgottesdienste).
Im Gottesdienst wird die Litanei (EG 192) gesungen, und es schweigt das Halleluja.
Die liturgische Farbe der Buß- und Bettage ist Violett
als Farbe der Buße
und des Gebetes.
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I - Röm 2, 1-11Darum, oh Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. 2Wir wissen aber, dass Gottes Urteil recht ist über die, die solches tun. 3Denkst du aber, oh Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? 4Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? 5Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, 6der einem jeden geben wird nach seinen Werken: 7ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; 8Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; 9Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen; 10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. 11Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Anregung folgt später
Liedvorschläge:Aus tiefer Not lasst uns zu Gott (EG 144)
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)
Allein zu dir, Herr Jesu Christ (EG 232)
Herr, der du vormals hast dein Land (EG 283)
Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299)
Gott rufet noch (EG 392)
Buchempfehlungen: