Das Pfingstfest hat seinen Ursprung im jüdischen Festkalender, wo es zunächst das Fest der Darbringung der Erstlingsfrüchte
(2. Mose 23, 16) war. Es wird später als "Wochenfest" bezeichnet (2. Mose 34, 22) und (wohl erst in nachalttestamentlicher Zeit) 50 Tage
(= Pentekoste = Pfingsten) nach dem Passah-Fest angeordnet (Apg 2, 1).
Die Kirche feierte das Fest schon früh (im 2. Jahrhundert) als Fest der Ausgießung des Geistes, und bald bekam es auch eine eigene Vigilfeier
(eine in Andachtsform gehaltene, längere Feier in der vorangehenden Nacht), wodurch nun neben der Osternacht ein zweiter
Ort für Tauffeiern geschaffen war. Zeitweise wurde ab dem 8. Jahrhundert das Fest auf acht Tage (also bis zum nachfolgenden Sonntag) ausgedehnt (Oktav),
später dann auf vier bzw. drei und schließlich auf zwei Tage verkürzt. Zur Zeit der Aufklärung wollte man das Fest zu einem Frühlingsfest umwidmen
und auch den zweiten Feiertag aufgeben. Auch wenn der Charakter eines Frühlingsfestes mitunter spürbar wird, vor allem, wo der Pfingstgottesdienst im Freien
gefeiert wird, geht es doch im Wesentlichen um den Geist Gottes und sein Wirken in der Kirche und in der Welt. Das Te Deum gehörte zum Festgottesdienst
dazu und unterstrich die Bedeutung des Festes.
Die protestantische Kirche übernahm dieses Fest, jedoch ohne Vigil. Es ist der Kirche als ein besonders wichtiges Fest bis heute erhalten geblieben.
An diesem Tag wird zeichenhaft der Wille Gottes zur Versöhnung der Menschen mit ihm dadurch deutlich gemacht, dass die Sprachverwirrung, die in Babel aufgrund
des Turmbaus erfolgte, nun durch die eine Sprache des Geistes überwunden ist.
Die liturgische Farbe des Pfingstfestes ist Rot, die Farbe des Feuers des Heiligen Geistes.