das Kirchenjahr

Tag der Bekehrung des Paulus

25. Januar

Geduld und Glaube der Heiligen

Predigtanregung

In der Stunde vor Damaskus geschah etwas für die christliche Kirche in einzigartiger Weise Bedeutungsvolles: Saulus, der Pharisäer, nach dem Gesetz ohne Fehl und Tadel, der die christliche Gemeinde, die sich unter den Juden gebildet hatte, verfolgte, wird zum Apostel der Heiden, zum Verkündiger des Evangeliums berufen.
Paulus wurde als Saulus von jüdischen Eltern in Tarsus, einem Ort im Südosten Kleinasiens, als römischer Bürger geboren und streng im Glauben der Väter erzogen. Wahrscheinlich bedienten sich seine Eltern der griechischen Übersetzung des "AT", der Septuaginta (=LXX), da Griechisch die Umgangssprache an allen Orten war und Paulus stets nach der LXX zitiert. Ihn zog das Pharisäertum besonders an, so dass er noch jung nach Jerusalem kan und dort bei dem gelehrten und berühmten Gamaliel in die Schule ging. Er lernte die rabbinische Auslegungskunst, beschäftigte sich mit der Schrift in ihrer Ursprache, dem Hebräischen, und erlernte außerdem das Aramäische, die Sprache Jesu.
Zu Lebzeiten Jesu muss Paulus wohl auch von Jesus als einem großen Wunderheiler und -täter gehört haben, wurde aber in keiner Weise von der christlichen Botschaft innerlich berührt. Seine Einstellung zur wachsenden Christengemeinde aber kennen wir von der Erzählung über den Tod des Stephanus: Er (Saulus) hatte Wohlgefallen an seinem Tod. (Apg 8, 1)
Paulus wollte die Lehre und Überlieferung des Gottesvolkes rein erhalten. Deswegen reiste er nach Damaskus, ausgerüstet mit der Vollmacht des Synhedrin, Christen gefangenzunehmen und nach Jerusalem zum Verhör zu bringen. Als aber Paulus auf dem Weg in einer Vision dem Herrn begegnete, erblindete er. Ananias, ein Christ aus Damaskus, heilte Paulus von seiner Blindheit, indem er ihm die Hände auflegte. Allerdings tat Ananias dies nicht aus Liebe zu Paulus, sondern aus Liebe zu seinem Herrn, der dies von ihm forderte. Ananias kannte Paulus nämlich aus Erzählungen und fürchtete ihn (Apg 9, 1-18).
An dem Beispiel des Paulus erkennen wir, wie konkret und mit welcher Macht Gott in das Leben dieser Welt eingreifen kann. Den größten Verfolger der Gemeinde ließ Gott nicht umkommen, sondern machte ihn zum Streiter für das Evangelium unter den Völkern.

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VI - Apg 26, 4-20(21-23)

Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt, 5 die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der allerstrengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als Pharisäer. 6 Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die unsern Vätern von Gott gegeben ist. 7 Auf ihre Erfüllung hoffen die zwölf Stämme unsres Volkes, wenn sie Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, o König, von den Juden beschuldigt. 8 Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt? 9 Zwar meinte auch ich selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun. 10 Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getötet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu. 11 Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lästerung und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte. 12 Als ich nun nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester, 13 sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete. 14 Als wir aber alle zu Boden stürzten, hörte ich eine Stimme zu mir reden, die sprach auf Hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken. 15 Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; 16 steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will. 17 Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende, 18 um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich. 19 Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, 20 sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und im ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun. 21 Deswegen haben mich die Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu töten. 22 Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben: 23 dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.

Anregung folgt später

Liedvorschläge:

Such, wer da will, ein ander Ziel (EG 346)
Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich (EG 351)
Ich habe nun den Grund gefunden (EG 354)
Ich steh in meines Herren Hand (EG 374)
Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht (EG 375)
Gott wohnt in einem Lichte (EG 379)
Herr, wir stehen Hand in Hand (NB-EG 602)



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