das Kirchenjahr

1. Sonntag im Advent

Der kommende Herr

Proprium

Beschreibung:
Der 1. Sonntag im Advent steht unter dem Zeichen des Evangeliums vom Einzug Jesu in Jerusalem. Vordergründig hat diese Erzählung nichts mit Advent und schon gar nicht mit dem Christfest zu tun. Wenn man aber etwas weiter darüber nachdenkt, fällt gerade in unserer Zeit auf, dass wir selbst unseren Herrn ja so begrüßen wie damals die Menschen in Jerusalem - als den Sohn Davids, den Messias - um ihn dann wenig später zu verachten und ans Kreuz zu bringen. Heute ist es wohl unser Konsumverhalten, das unseren Herrn ans Kreuz bringt.
Als Anfang des Kirchenjahres wird dem 1. Advent liturgisch eine hervorgehobene Bedeutung gegeben, was sich vor allem in den Gebeten niederschlägt. Ebenso kann an diesem Sonntag auch das „Gloria in excelsis Deo” gesungen werden.
Lesen Sie mehr über die Adventszeit.
Der originale Name des 1. Adventssonntags lautet „Ad te levavi”, was sich von dem früheren lateinischen Introitus ableitet („Zu dir erhebe ich meine Seele”, Ps 25,1).
Eingangsvotum:
Mit dem 1. Advent beginnen wir das Kirchenjahr und denken dabei besonders an den Einzug Jesu in Jerusalem. Wir begrüßen ihn als den Herrn und König dieser Welt und freuen uns darüber, dass er gekommen ist und uns befreit hat zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander.
oder
Heute beginnt ein neues Kirchenjahr. Die Adventszeit ist eine Zeit der Hoffnung und der Erwartung, eine Zeit des Innehaltens und der Besinnung. Wir warten auf das Kommen des Herrn. Und damit ist nicht nur das Christfest gemeint, sondern auch das Kommen, von dem wir im Glaubensbekenntnis reden. Wir warten auf die Erlösung dieser Welt von allem Hass, Neid, Habgier, von aller Furcht und Trostlosigkeit.
Da passt das geschäftige Treiben, das wir besonders in dieser Zeit erleben, nicht dazu. So suchen wir die Orte auf, an denen wir still werden können, an denen wir die Nähe Gottes in besonderer Weise spüren. Dazu gehört auch dieser Gottesdienst.
Wochenspruch:
Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)
Wochenlied:
Nun komm der Heiden Heiland (EG 4)
Wie soll ich dich empfangen (EG 11)
Musikvideo zu „Nun komm der Heiden Heiland” von Calvin Hobbes - Universitätskirche Leipzig
Musikvideo zu „Wie soll ich dich empfangen” von Calvin Hobbes - Ludwigskirche Saarbrücken
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Freue dich sehr du Tochter Zion und jauchze du Tocher Jerusalem! Siehe dein König kommt zu dir ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9)
Halleluja-Vers:
Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht. (Ps 50, 2-3a)
Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung:
Der 1. Sonntag im Advent hat sicherlich in vielen Gemeinden traditionelle Elemente, die nicht wegzudenken sind.
In der Adventszeit steht in den meisten Kirchen ein Adventskranz, dessen Kerzen entsprechend der Zahl des Adventssonntags angezündet werden. Man kann dies vielleicht im Verlauf des Gottesdienstes, genauer am Anfang, machen, und dazu vielleicht ein älteres Kind (Konfirmand/in?) finden. Das Aufsagen eines Spruches (durch eine andere Person?) - das könnte der Wochenspruch sein - während des Anzündens der ersten Kerze wäre hilfreich, auch kann eine passende Strophe gesungen werden, etwa aus dem Lied „Wir sagen euch an den lieben Advent”.
Kyriegebet:
Jesus Christus, dein Kommen ereignet sich nicht in ferner Zukunft. Du kommst! Dein Tag ist nicht fern! Und doch leben wir so, als ob sich nichts ändern könnte, als ob alles so bliebe, wie es ist. Hilf, dass wir uns bereiten für dein Kommen und all unser Tun von der Gewissheit bestimmen lassen, dass Du schon ganz nahe bist. Wir rufen zu dir:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Jesus Christus, Sohn Gottes: du kamst zu uns in die Welt, wurdest Mensch. Hilf uns, dieses Wunder neu zu begreifen. Lass dein Licht sich ausbreiten in unseren Herzen, lass es warm werden in der Kälte dieser Welt - durch uns. Darum bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst in Ewigkeit.
Amen
oder
Allmächtiger Gott, du kommst zu uns in Jesus Christus. Hilf, dass wir deine Gegenwart spüren. Erfülle uns mit deiner Liebe, dass die Welt erhellt werde mit dem Licht deiner Herrlichkeit. Das bitten wir durch ihn, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Bach-Kantaten:
*BWV 21 - Ich hatte viel Bekümmernis (M - Offb 5)
BWV 36 - Schwingt freudig euch empor
BWV 61 - Nun komm, der Heiden Heiland (I,II,V)
BWV 62 - Nun komm, der Heiden Heiland (I, II)
Anmerkungen:
Bitte beachten Sie: in der folgenden Übersicht der Perikopen wird immer vom aktuellen Kirchenjahr ausgegangen. Wenn Sie also den Predigttext für das neue Kirchenjahr wissen wollen und das alte Kirchenjahr noch nicht vergangen ist (es endet mit dem Sonnabend vor dem 1. Adventssonntag), dann finden Sie ihn in der Reihe nach dem aktuellen Predigttext. Ab Montag nach dem Ewigkeitssonntag wird der Predigttext richtig markiert.
Liturgische Farbe:
Violett

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
24 (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst - Ergänzungsheft zum EG 2018
41)
I:
Evangelium
Mt 21, 1-11 (Hosianna dem Sohn Davids!)
II:
Epistel
Röm 13, 8-12 (Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen)
III:
Altes Testament
Sach 9, 9-10 (Siehe, dein König kommt zu dir)
IV:
Jer 23, 5-8 (Der Herr unsere Gerechtigkeit)
V:
Offb 3, 14-22 (Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an)
VI:
Predigttext
Ps 24 (Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch)
M:
Hebr 10, (19-22)23-25
Offb 5, 1-5(6-10)11-14 (s. Predigtreihe III am Ostermontag)