das Kirchenjahr

5. Sonntag vor der Fastenzeit

Wandeln in Gottes Angesicht*

Proprium

Beschreibung:
Der 5. Sonntag vor der Fastenzeit war ursprünglich der 5. Sonntag nach Epiphanias. Da dieser Sonntag auch nach der neuen Perikopenordnung nur sehr selten vorkommt, stehen nur drei Perikopen als Grundlage für die Predigt zur Verfügung. Ein Vorschlag für den Umgang mit dieser Situation wäre, in Reihe 4 einfach wieder den Text der Reihe 1 zu nehmen, usw. Eine andere Möglichkeit ist, auf den Kontext in der Gemeinde zu achten und den Predigttext den Gegebenheiten entsprechend zu wählen. Es ist auch nicht abwegig, das Thema des Sonntags selbst als Grundlage für die Predigt zu nehmen und dazu die drei Predigttexte heranzuziehen, da diese sonst ohnehin sehr selten vorkommen. Inwieweit man dann allerdings allen Texten gerecht werden kann, liegt in der Hand der Predigerin oder des Predigers.
Im Evangelium geht es darum, den Willen Gottes zu tun. Dabei steht die Warnung vor der Heuchelei im Vordergrund. Denn wer zwar sagt, dass er den Willen Gottes tue, es dann aber unterlässt, ist ein Heuchler und kann keinen Anteil haben an der Gemeinschaft der Heiligen. Selbst die Person, die sich zuerst weigert, den Willen Gottes zu tun, hat einen besseren Stand, wenn sie denn hingeht und es doch tut.
Die Epistel blickt auf das Ende der Zeit, indem sie das Versprechen wiederholt, dass unser Herr Jesus Christus die Gemeinde bis ans Ende fest erhalten wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Gemeinde das Evangelium vertraut ist. Was hier nicht thematisiert wird, ist die Tatsache, dass, wer sich abwendet und sein Leben nicht dem Evangelium gemäß führt, ebenso aus der Gemeinde der Heiligen ausgeschlossen wird. Dieser Aspekt sollte auch gerade im Blick auf das Evangelium aber zur Sprache kommen.
Die alttestamentliche Lesung stellt Gott vor als den Allmächtigen, den man nicht mit eigenen Werken in irgendeiner Weise in seinem Urteil beeinflussen kann. Das gilt auch für das eigene Reden. Wer behauptet, Gott würde alle Menschen retten, ganz gleich, wie sie sich zu Gott stellen, versucht, Gottes Souveränität in Frage zu stellen. Denn niemand kann in das Herz Gottes sehen, es sei denn, man hört auf die Worte Jesu und nimmt sie ernst.
Eingangsvotum:
An diesem Sonntag erfahren wir, dass Gott treu ist auch und gerade dann, wenn wir in dem Bewusstsein, in die Schuld dieser Welt verflochten zu sein, meinen, in der Unruhe und dem Unfrieden unserer Welt unterzugehen. Wir werden daran erinnert, dass es Gott ist, der die Geschichte lenkt und der auch unser persönliches Geschick in der Hand hält.
Wochenspruch:
Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. (1. Kor 4, 5b)
Wochenlied:
Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ (EG 246)
Gott liebt diese Welt (EG 409)
Musikvideo zu „Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ” von Jens Fredborg
Musikvideo zu „Gott liebt diese Welt” von katholisch.de
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. (Ez 33,11) oder
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen. (Ps 37,5)
Halleluja-Vers:
Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe. (Ps 57, 8)
Kollektengebet (Tagesgebet):
Allmächtiger Gott, du Ewiger, der du die Zeit und alles in deinen Händen hältst: komm und lass uns deine Herrlichkeit schauen, damit wir getrost die Wege gehen können, die du uns führst. Bewahre uns im Vertrauen auf deine Güte und Barmherzigkeit, die du erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen
Anmerkungen:
Dieser Sonntag kommt nur in den seltenen Jahren vor, in denen Ostern am 21. April oder später liegt (in Schaltjahren am 20. April oder später).
Liturgische Farbe:
Grün

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
Ps 37, 3-11
I:
Epistel
1. Kor 1, 4-9 (Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.)
II:
Altes Testament
Jes 40, 12-25 (Mit wem wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige.)
III:
Evangelium
Mt 21, 28-32 (Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.)
IV:
1. Kor 1, 4-9 (Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.)
V:
Jes 40, 12-25 (Mit wem wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige.)
VI:
Predigttext
Mt 21, 28-32 (Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.)
M:
Hes 33, 10-16