das Kirchenjahr

1. Sonntag nach dem Christfest

Der Heiland der Völker

Proprium

Beschreibung:
Am 1. Sonntag nach dem Christfest steht Simeon, der auf den „Trost Israels” wartet, im Vordergrund. Er erkennt in Jesus, dem Baby, das im Zusammenhang mit der Reinigung Marias (s. Lev 12) und seiner Darstellung bzw. Auslösung (Ex 13) zum Tempel gebracht wird, den Heiland, und spricht: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Diese Worte deuten auf die Weissagung hin, die ihm zuvor vom Heiligen Geist gemacht worden war, dass er nicht sterben würde, bevor er den Messias gesehen hätte. Durch seine Person wird deutlich, dass das Warten ein Ende hat; alles ist erfüllt, was die Propheten vom Messias gesagt haben.
Eingangsvotum:
An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)
Wochenlied:
Freuet euch, ihr Christen alle (EG 34)
Fröhlich soll mein Herze springen (EG 36)
Musikvideo zu „Freuet euch, ihr Christen alle” von Chor der Herzen
Musikvideo zu „Fröhlich soll mein Herze springen” von Chor der Herzen
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Meine Lippen und meine Seele, die du erlöst hast, sollen fröhlich sein und dir lobsingen. (Ps 71, 23)
Halleluja-Vers:
Der Herr gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes. (Ps 98, 3)
Kyriegebet:
Herr Jesus Christus, dein Name ist groß geworden, in der ganzen Welt beugen Menschen ihre Knie vor dir, um dich zu ehren, zu loben und zu preisen. Wir bekennen, dass wir das Wunder deiner Geburt kaum in seiner ganzen Tiefe erfassen können. Hilf uns, dass wir unser Vertrauen ganz auf deine Güte und Barmherzigkeit setzen und auch unsere Mitmenschen dazu ermutigen. Wir rufen dich an, den Heiland aller Völker:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Gott, durch deinen Sohn hast du uns befreit von all unserer Schuld – dafür danken wir dir. Er ist das Licht der Welt! Lass uns in diesem Licht wandeln, und hilf uns, auch unsere Mitmenschen in deinem Licht zu sehen. Durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Bach-Kantaten:
*BWV 7 - Christ unser Herr zum Jordan kam (I)
BWV 28 - Gottlob! Nun geht das Jahr zu Ende (III)
*BWV 58 - Ach Gott, wie manches Herzeleid II (I)
BWV 122 - Das neugeborne Kindelein (III)
*BWV 151 -Süßer Trost, mein Jesus kömmt (IV)
BWV 152 - Tritt auf die Glaubensbahn (III)
*BWV 157 - Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn (III)
*BWV 200 - Bekennen will ich seinen Namen (III)
Anmerkungen:
Das Proprium des 1. Sonntags nach dem Christfest wird nur in der Zeit vom 29.12.-31.12. verwendet, wenn einer dieser Tage ein Sonntag ist. Die Propria der Tage 26.-28.12. haben Vorrang vor dem Proprium des 1. Sonntags nach dem Christfest.
Zur Zählung der Sonntage nach dem Christfest ist zu sagen, dass das Christfest am 25.12. ist und daher der 26.12. schon als 1. Sonntag nach dem Christfest zählt, wenn dieser Tag ein Sonntag ist. Denn der 26.12. wird zwar als Christfest II bezeichnet, stellt aber keine Verlängerung des Christfests dar, sondern ist „nur” ein Feiertag, der die Besonderheit des Christfestes hervorheben und die Gelegenheit zu einem weiteren Festgottesdienst geben soll. Tatsächlich ist dieser Feiertag ein „Rest” der sogenannten Christfest-Oktav, in der früher täglich bis zum 1. Januar Gottesdienste gefeiert wurden, die allerdings auch vom Gedenken der Heiligen (26.12.: Erzmärtyrer Stephanus; 27.12.: Apostel und Evangelist Johannes; 28.12.: Tag der unschuldigen Kinder) geprägt sind.
Ich widerspreche damit der Darstellung der letzten Perikopenrevision (von 2018), in der erstmalig festgestellt wurde, dass der 1. Sonntag nach dem Christfest frühestens am 27.12. und auch im neuen Jahr (am 2.1.) stattfinden kann.
Liturgische Farbe:
Weiss

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
71, 1-3.12.14-18 (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst - Ergänzungsheft zum EG 2018
67)
I:
Mt 2, 13-18 (19-23) (Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.)
II:
Hiob 42, 1-6 (Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?)
III:
Evangelium
Lk 2, (22-24) 25-38 (39-40) (Herr, nun l&aum;sst du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast)
IV:
Epistel
1. Joh 1, 1-4 (Was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt.)
V:
Altes Testament
Jes 49, 13-16 (Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet.)
VI:
Predigttext
Joh 12, 44-50 (Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.)
M:
Jes 63, 7-16
1. Joh 2, 21-25