das Kirchenjahr

Christvesper

Die Geburt des Herrn*

Gottesdienstentwurf

Dieser Gottesdienstentwurf ist auf die Texte der Perikopenreihe VI abgestimmt.

Der folgende Gottesdienstvorschlag soll vor allem (aber nicht nur) denen, die ungeübt sind in der Gestaltung eines Gottesdienstes, eine Hilfe sein.

Gruß: Der Friede des Herrn sei mit euch allen. Amen
Der Spruch für die Christvesper steht im Evangelium nach Lukas im 2. Kapitel und lautet: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Eingangslied: Gott sei Dank durch alle Welt (EG 12)
Kollektengebet: Vater im Himmel, dein Licht erhellt das Dunkel unserer Nacht. Hilf, dass wir die Liebe, die in deinem Sohn Jesus Christus offenbar wurde, in unsere Herzen aufnehmen und weitergeben allen Menschen, denen wir begegnen. Durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit.
Amen.
Ankündigung: Hört die Prophezeiungen, die auf das Geheimnis hindeuten, das sich in dieser Nacht offenbart, wie sie geschrieben stehen beim Propheten Jesaja, der das Volk Israel in die babylonische Gefangenschaft begleitete. Dort, in der Fremde, verkündet er:.
Lesung: Jes 9, 1-6 und Jes 11, 1-2
Lied: Es ist ein Ros entsprungen (EG 30)
Übergang: Und beim Propheten Micha lesen wir, wo der Heiland geboren wird:
Lesung: Micha 5, 1-4a
Lied: O Bethlehem, du kleine Stadt (EG 55)
Übergang: Und beim Propheten Jeremia lesen wir:
Lesung: Jer 31, 31-34
Lied: Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)
Lesung: Lk 2, 1-20
Lied: Herbei, o ihr Gläubigen (EG 45)
Predigt/Ansprache/Meditation/Lesung des Predigttextes und Stille (Predigttext: Gal 4, 4-7)
Lied: Fröhlich soll mein Herze springen (EG 36,1-3.11-12)
Beichthandlung
Liturg: Der Friede Gottes sei mit euch allen.
Gem.: Amen
Liturg: Das ist wahr: Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um die Sünder selig zu machen. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, dann verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1. Joh 1, 8-9)
Demütigt euch vor dem Angesicht Gottes, [kniet nieder / erhebt euch] und bekennt dem Herrn eure Sünde.
Lasst uns in der Stille beten.
Stille
Sprecht nun mit mir die Beichte:
Ich armer Sünder bekenne vor dir, meinem himmlischen Vater, dass ich immer auf's Neue gesündigt habe, nicht nur mit Taten, sondern auch mit Worten und noch mehr in Gedanken. Ich habe an dir gezweifelt und dir nicht die Ehre gegeben, die dir gebührt. Ich habe geschwiegen, wo ich von deiner Liebe hätte reden sollen, und war ungeduldig und streitbar. Ich habe nicht geholfen, wo ich hätte helfen können, und blicke mit Neid auf den, der mehr hat als ich.
Dies alles reut mich sehr, und ich begehre von Herzen Gnade durch deinen Sohn Jesus Christus. Lass deinen Heiligen Geist in mir wirken und mich zu einem Leben nach deinem Willen anleiten. Amen
Gott sei euch gnädig und stärke euren Glauben.
Ich frage euch vor dem Angesicht Gottes:
Begehrt ihr die Vergebung eurer Sünden um Jesu Christi willen, und wollt ihr unserem Herrn und Erlöser mit eurem Leben dienen, so antwortet: Ja.
Gem.: Ja.
Liturg: Wie ihr glaubt, so geschehe euch. In Kraft des Befehls, den der Herr seiner Kirche gegeben hat, spreche ich euch frei, ledig und los: euch sind eure Sünden vergeben. Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geht hin in Frieden.
Lied: Mir ist Erbarmung widerfahren (EG 355, 1)
Fürbitte
Herr Gott, Vater im Himmel!
Unsere Welt leidet.
Kriege, kalt und grausam, weil Politiker nicht in der Lage sind, Vertrauen zu bilden zwischen den Völkern. Tausende Tote, jeden Tag, durch Waffengewalt, Frauen und Kinder, die nie Kriegspartei waren, Soldaten, die nicht in den Krieg ziehen wollten: Herr, lass deinen Frieden regieren.
Streit um Kleinigkeiten, und doch groß genug, um Menschen zu entzweien, sich voneinander zu trennen, die du zusammengeführt und deren Zweisamkeit du gesegnet hast. Kinder, die unter dieser Trennung leiden, die kein Zuhause mehr haben, weil sie selbst zerrissen sind: Herr, lass deinen Frieden regieren.
Hochmut, der Grenzen überschreitet, die unserem eigenen Schutz dienen, und so zu Hoffart und Selbstsucht führt. Geldgier, die auf Kosten der Armen alles, was erreichbar ist, an sich reißt: Herr, lass deinen Frieden regieren.
Trauer, die nicht weiß wohin, die nur in bodenlose Dunkelheit führt und dein Licht nicht erkennt. Menschen, die ratlos sind und Hilfe suchen, aber abgewiesen werden, wo sie um Hilfe bitten: Herr, lass deinen Frieden regieren.
Sorgen, die das Lebenswerte verschütten und nichts mehr erkennen lassen, was Hoffnung und Zuversicht möglich macht: Herr, lass deinen Frieden regieren.
Amen
Vaterunser
Liturg: So geht nun hin im Frieden des Herrn.
Segen: Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
oder
Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Schlusslied: O du fröhliche... (EG 43)


Es bleibt jedem überlassen, den Vorschlag den Gegebenheiten anzupassen.

Rechtliche Hinweise:
Wenn man einen Gottesdienst als Video oder Ton aufnimmt und im Internet verfügbar macht, muss man das Urheberrecht beachten. Die hier gemachten Liedvorschläge sollten diesbezüglich kein Problem darstellen, da sie nach geltendem Urheberrecht rechtefrei sind (der Autor muss länger als 70 Jahre verstorben sein), es sei denn, es wird ausdrücklich auf das Urheberrecht hingewiesen. Die Gebetstexte stammen von mir und dürfen genutzt werden.
Gottesdienste, die auf YouTube eingestellt werden, sollten auch mit anderen Liedern abgedeckt sein, da die EKD einen Rahmenvertrag mit der GEMA für Veröffentlichungen auf YouTube geschlossen hat. Eine Rückversicherung bei der Rechtsabteilung der eigenen Landeskirche empfiehlt sich dennoch. Bei Veröffentlichung des virtuellen Gottesdienstes auf der Webseite der Gemeinde ist es gut, sich auf das hier vorgeschlagene Liedgut (oder andere Lieder, die nicht mehr urheberrechtsgeschützt sind) zu beschränken.


* Das „Halleluja” steht bewusst unmittelbar vor der Evangeliumslesung, denn es leitet das Evangelium ein und schließt nicht, wie in den vergangenen Jahrzehnten üblich geworden, die Epistellesung ab.