das Kirchenjahr

Karfreitag

Vergebung der Sünden

Gottesdienstentwurf

Dieser Gottesdienstentwurf ist auf die Texte der Perikopenreihe VI abgestimmt.

Der folgende Gottesdienstvorschlag soll vor allem (aber nicht nur) denen, die ungeübt sind in der Gestaltung eines Gottesdienstes, eine Hilfe sein.

Gottesdienst am Morgen:
Liturg: Begrüßung bzw. Einstimmung:
Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Am Karfreitag kommen wir zusammen, um des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus zu gedenken. Er hat den Tod am Kreuz erlitten, damit wir Vergebung unserer Schuld erlangen und Frieden haben mit Gott. Christus ist unsere Hoffnung.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Eingangslitanei: EG 019 (EGb 2020 S. 182f)
Gebet: Allmächtiger Vater, ewiger Gott, du hast deinen Sohn am Kreuz leiden lassen, damit wir frei werden von aller Sünde und ein neues Leben unter deiner Gnade führen können. Hilf uns, dass wir dieses Werk des Heiles nicht vergessen und besonders heute daran denken, wie groß deine Liebe zu uns ist. Durch ihn, Jesus Christus, der mit dir in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes lebt und regiert in Ewigkeit. Amen
Wenn zwei Lesungen gehalten werden, hier fortsetzen:
Lesung: 2. Kor 5, (14b-18)19-21 (Epistel) oder Jes 52, 13-15; 53, 1-12 (Alttestamentliche Lesung)
Lied: O Haupt voll Blut und Wunden (EG 85, 1.2.6.10)
Wenn nur eine Lesungen gehalten wird, hier fortsetzen:
Lesung: Joh 19, 16-30 (Evangelium)
Lied: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld (EG 83, 1-4)
Predigt/Ansprache (Predigttext: Mt 27, 33-54)
Lied: Herzliebster Jesu (EG 81, 1-3.9)
Fürbitte
Herr Jesus Christus, du bist für uns am Kreuz gestorben. Durch deinen Tod sind wir befreit, um ein neues Leben zu beginnen. Aber viele Menschen wenden sich von dir ab. Sie gehen achtlos an deinem Kreuz vorüber. Sie wissen nicht, dass es ohne Kreuz kein Leben gibt. Darum rufen wir zu dir:
Gem: Herr, erbarme dich. (EG 178.11 oder ein anderes)
Menschen wenden deinem Kreuz den Rücken zu, indem sie nur an sich selbst denken. Sie suchen ihren eigenen Vorteil und missachten die Nöte ihrer Mitmenschen. Das Ziel, das sie vor Augen haben, ist diesseitig. Darum sind sie im Tod gefangen. Wir bitten dich: wende sie um, dass sie dein Kreuz anblicken und erkennen, dass es wichtigeres gibt im Leben als die eigene Karriere. Wir rufen zu dir:
Gem: Herr, erbarme dich. (EG 178.11 oder ein anderes)
Menschen wenden deinem Kreuz den Rücken zu, indem sie glauben, dass sie die Stelle Gottes einnehmen können. Sie verlassen sich darauf, dass Wissenschaft und Forschung in der Lage sind, die letzten Rätsel der Menschheit zu lösen und das Paradies auf Erden zu schaffen. Wir bitten dich: wende sie um, dass sie dein Kreuz erblicken und erkennen, dass der Wunsch, wie Gott zu sein, uns erst in dieses trostlose Situation gebracht hat. Wir rufen zu dir:
Gem: Herr, erbarme dich. (EG 178.11 oder ein anderes)
Menschen wenden deinem Kreuz den Rücken zu, indem sie glauben, dass ein Leben ohne Leid ein gutes Leben ist. Sie verbannen Krankheit und Schmerz ins Krankenhaus. Alte, gebrechliche Menschen werden in Altenheimen versorgt, wo sie niemanden mehr bei der alltäglichen Arbeit stören können. Wir bitten dich: wende sie um, dass sie dein Kreuz erblicken und erkennen, dass Leiden zum Leben dazugehört. Nur durch Leiden hindurch erfahren wir, dass du uns ewiges Leben schenkst. Wir rufen zu dir:
Gem: Herr, erbarme dich. (EG 178.11 oder ein anderes)
Menschen wenden deinem Kreuz den Rücken zu, indem sie an dir verzweifeln. Sie können nicht glauben, dass es dich gibt, weil du so viel Unrecht und Krieg geschehen lässt. Sie machen dich dafür verantwortlich und erwarten Hilfe von dir. Wir bitten dich: wende sie um, dass sie dein Kreuz erblicken und erkennen, dass wir selbst für unsere Situation verantwortlich sind. Wir rufen zu dir:
Gem: Herr, erbarme dich. (EG 178.11)
Wir bitten Dich für alle, deren Namen wir in der Stille vor dich bringen:
Stille...
Lasst uns den Herrn anrufen:
Gem: Herr, erbarme dich. (EG 178.11 oder ein anderes)
Herr Jesus Christus, mit deinem Leiden und Sterben hast du dem Leid die zerstörende Kraft genommen. Gib, dass wir dir dafür danken, indem wir unseren Platz einnehmen in deinem großen Plan. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Amen.
Vaterunser
Segen
Schlusslied: Ehre sei dir, Christe (EG 75, 1)

Gottesdienst zur Sterbestunde:
Liturg: Begrüßung bzw. Einstimmung
Liturg und Gemeinde: Ps 22 (mit der Gemeinde im Wechsel)
Liturg und Gemeinde: Kyrie-Litanei (EG 019)
Lesung: Mk 15, 22-26 oder Joh 19, 16b-22
Lied: EG 84, 1-3
Lesung: Mk 15, 27-32 oder Joh 19, 23-24
Lied: EG 87, 1-3
Lesung: Mk 15, 33-34 oder Joh 19, 25-30
Lied: EG 85, 1+8-10
Predigt/Ansprache (Predigttext: der vorher gelesene Text)
Lied: Jesu, meines Lebens Leben (EG 86, 1.7.8)
Fürbitte
Großer Gott,
paradox sind die Zeichen deiner Macht:
das Kind in der Krippe: dein Sohn,
der Mann am Kreuz: der, an dem du Wohlgefallen hast.
Es ist uns nicht leicht, dich, den allmächtigen Gott, darin zu entdecken.
Wir fragen nach Glanz und sind enttäuscht, dass du dich so tief herabgelassen hast.
Nur manchmal, da spüren wir:
ja, nur so kommst du uns nah, willst uns deine Liebe erfahren lassen, willst, dass wir alle Schuld hinter uns lassen, sie ablegen auf die Schultern deines Sohnes.
So gib uns die Kraft, den Versuchungen zu widerstehen, uns doch immer wieder den Mächtigen und Mächten dieser Welt zu beugen.
Gib uns die Phantasie, miteinander Lebenswege für alle zu entdecken, die dem Leid in dieser Welt abhelfen und Frieden entstehen lassen.
Gib uns die Liebe, die uns miteinander trägt und die der Welt und ihren Kindern Zukunft schenkt.
Wir nehmen uns selbst und unsere Welt ins Gebet mit den Worten, die uns dein Sohn gelehrt hat:
Vaterunser
Segen
Schlusslied: Ehre sei dir, Christe (EG 75, 1)




Es bleibt jedem überlassen, den Vorschlag den Gegebenheiten anzupassen.

Rechtliche Hinweise:
Wenn man einen Gottesdienst als Video oder Ton aufnimmt und im Internet verfügbar macht, muss man das Urheberrecht beachten. Die hier gemachten Liedvorschläge sollten diesbezüglich kein Problem darstellen, da sie nach geltendem Urheberrecht rechtefrei sind (der Autor muss länger als 70 Jahre verstorben sein), es sei denn, es wird ausdrücklich auf das Urheberrecht hingewiesen. Die Gebetstexte stammen von mir und dürfen genutzt werden.
Gottesdienste, die auf YouTube eingestellt werden, sollten auch mit anderen Liedern abgedeckt sein, da die EKD einen Rahmenvertrag mit der GEMA für Veröffentlichungen auf YouTube geschlossen hat. Eine Rückversicherung bei der Rechtsabteilung der eigenen Landeskirche empfiehlt sich dennoch. Bei Veröffentlichung des virtuellen Gottesdienstes auf der Webseite der Gemeinde ist es gut, sich auf das hier vorgeschlagene Liedgut (oder andere Lieder, die nicht mehr urheberrechtsgeschützt sind) zu beschränken.


* Das „Halleluja” steht bewusst unmittelbar vor der Evangeliumslesung, denn es leitet das Evangelium ein und schließt nicht, wie in den vergangenen Jahrzehnten üblich geworden, die Epistellesung ab.