Der Letzte Sonntag im Kirchenjahr kann in zweifacher Weise begangen werden: als Ewigkeitssonntag oder als
Gedenktag der Entschlafenen (Totensonntag). Eine Kombination beider ist
nicht abwegig. Hier wird noch getrennt, weil dies auch vom neuen Evangelischen Gottesdienstbuch so vorgesehen wird.
Als Ewigkeitssonntag schauen die Perikopen dieses Tages in die Zukunft, die jenseits unserer Vorstellungen liegt, weil sie ebenso Vergangenheit und
Gegenwart ist. Denn es geht um die Ewigkeit, die sich zeitlich nicht fassen lässt, an der wir durch Jesus Christus schon zeichenhaft
teilhaben dürfen und einst ganz teilhaben werden. Dabei ist dieses „einst” als jenseits unserer Zeit zu verstehen und nicht in
einer von uns aus gesehen fernen Zukunft, die sich erst in einer unbekannten Zahl von Jahren ereignet.
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I - Mt 25, 1-13Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. 2 Aber fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. 3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. 4 Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. 5 Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6 Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! 7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. 8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. 9 Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zum Kaufmann und kauft für euch selbst. 10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. 11 Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! 12 Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. 13 Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.
Jesus nimmt die Pointe des Gleichnisses vorweg, indem er die fünf Jungfrauen, die keinen Ölvorrat mitnehmen, von Anfang
an als "töricht" bezeichnet. Man weiß schon, dass sie es sind, die alles falsch machen. Dennoch will man wissen,
wie die Geschichte zu Ende geht, denn so ganz weiß man ja noch nicht, warum dieses Handeln töricht ist. Und tatsächlich ergibt sich
eine zweite Dummheit aus der ersten: als der Bräutigam angekündigt wird, versuchen sie noch schnell, zu mitternächtlicher Stunde Öl zu kaufen
(ein Wunder, dass es ihnen tatsächlich gelungen ist!), und verpassen so natürlich die Ankunft des Bräutigams.
Die Frage, die sich erhebt, ist, was diese fünf Jungfrauen hätten überhaupt tun können, um ihr Schicksal zum Guten zu wenden. Die einzige
Alternative wäre doch gewesen, dass sie dablieben und um Vergebung gebeten hätten dafür, dass sie kein Öl mehr hatten. Aber
offensichtlich war die Funktion der Lampen so wichtig, dass dies genauso wenig möglich war wie das Teilen des restlichen Öls.
Aber das Ganze bleibt etwas merkwürdig. Das liegt wohl daran, dass es auf diese Einleitung gar nicht so sehr ankommt wie auf den
Schluss in den Versen 12 und 13, in denen der Hausherr ihnen den Zugang verbietet, ohne jegliche Begründung. Sie kommen
schlicht zu spät, sie sind nicht fertig gewesen, sie haben ihre Chance verpasst.
Ermuntert euch, ihr Frommen (EG 151)
Jerusalem, du hochgebaute Stadt (EG 150)
Herr, mach uns stark im Mut (EG 154)
Du wirst dein herrlich Werk vollenden (EG 241, 8)
Mache dich, mein Geist, bereit (EG 387)
Lass uns in deinem Namen, Herr (EG 614)
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