das Kirchenjahr

Septuagesimae

Lohn und Gnade

Gottesdienstentwurf

Dieser Gottesdienstentwurf ist auf die Texte der Perikopenreihe VI abgestimmt.

Der folgende Gottesdienstvorschlag soll vor allem (aber nicht nur) denen, die ungeübt sind in der Gestaltung eines Gottesdienstes, eine Hilfe sein.

Gruß: Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen [Je nach Gewohnheit und Möglichkeit im Wechsel mit der Gemeinde]
Der Spruch für den Sonntag Septuagesimae steht beim Propheten Daniel im 9. Kapitel und lautet: Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Eingangslied: In Gottes Namen fang ich an (EG 494, 1-3)
Psalmgebet: Ps 31, 20-25
Liturg oder Gemeinde: Ehr sei dem Vater und dem Sohn... (EG 177.x)
Kyriegebet: Vater im Himmel, in all unserem Tun steckt auch die Hoffnung, dass wir etwas zurückbekommen. Wir vergessen, dass Du uns schon alles gegeben hast und unser Tun nur Ausdruck unseres Dankes sein kann. Wir bitten dich: hilf uns, dass wir stets deiner Gnade bewusst bleiben. Wir rufen zu dir:
Gem.: Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.
oder:
Kyrie-Gesang (EG 178.x)
Liturg: Ehre sei Gott in der Höhe
Gemeinde: Allein Gott in der Höh sei Ehr (EG 179, 1)
oder
Liturg/Schola + Gemeinde im Wechsel: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1)
Kollektengebet: Allmächtiger, ewiger Gott, wir sind unnütze Knechte, und doch liebst du uns so sehr, dass du deinen eigenen Sohn hingibst, um uns zu befreien von unserer Schuld. Wir bitten dich: lass uns dessen gewahr sein, damit wir tun, was wir zu tun schuldig sind. Das bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder. Amen
Wenn zwei Lesungen gehalten werden, hier fortfahren:
Lesung: Phil 2, 12-13 (Epistel)
Lied: Es ist das Heil uns kommen her (EG 342, 1-4)
Wenn nur eine Lesung gehalten wird, hier fortfahren:
Halleluja-Vers (gesungen oder gesprochen): Seid getrost und unverzagt alle, / die ihr des Herrn harret!
Gesang: Halleluja* (EG 181.x)
Lesung: Mt 20, 1-16 (Evangelium)
Lied: Jesus, stärke deine Kinder (EG 164)
Predigt/Ansprache/Meditation/Lesung des Predigttextes und Stille (Predigttext: 1. Kor 9, 19-27)
Lied: Mir nach, spricht Christus, unser Held (EG 385, 1-4)
Fürbitte
Herr Gott, himmlischer Vater: wir stehen im Wettstreit mit uns selbst. Es fällt uns schwer, durchzuhalten, denn wir wissen oft gar nicht genau, wogegen wir eigentlich kämpfen sollen. Darum bitten wir dich: lass das Licht deiner Liebe in uns leuchten, damit wir erkennen, wo das Ziel ist. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt viele Menschen, die nur einen Wettkampf kennen: den gegen ihre Konkurrenten. Sie suchen nur ihren eigenen Vorteil und sind dafür manchmal sogar bereit, anderen Menschen Schaden zuzufügen. Wir bitten dich: hilf uns, dass wir diesen Menschen deine Liebe nahe bringen können. Schenke uns den Mut und die Kraft, auf das Wesentliche hin zu weisen: dass sie nichts gewonnen haben, wenn sie die Karriereleiter empor klettern und dabei viele Menschen zurücklassen. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt viele Menschen, die nicht wissen, dass sie in einem Wettkampf stehen. Sie sind zufrieden mit dem, was sie haben, und halten daran fest. Sie kümmern sich aber auch nicht um die, die um Hilfe rufen. Wir bitten dich: erleuchte die Herzen dieser Menschen, dass sie erkennen, dass das, was sie sind und haben, von dir kommt. Lass sie erkennen, dass sie sich selbst überwinden müssen, um die Erfüllung ihres Lebens zu finden. Hilf uns dabei, sie auf diesem Weg zu begleiten. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt Menschen, denen ist die Puste ausgegangen. Sie sehen keinen Sinn in diesem Wettlauf und erwarten keine Besserung. Sie geben mitten im Lauf auf. Lass sie erkennen, dass du an ihrer Seite mitläufst. Lass sie neuen Mut fassen und schenke ihnen die Gewissheit, dass ihr Lauf nicht vergeblich ist. Jeder Schritt, den wir vorwärtskommen, dient zum Bau Deines Reiches. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt Menschen, die meinen, dass viele andere in die falsche Richtung laufen. Sie legen ihnen Fesseln an und schaffen so den Nährboden für Misstrauen und Hass, die letztlich in terroristischen Gewalttaten münden. Wir bitten dich: lass diese Menschen erkennen, dass du die Rennbahn abgesteckt hast, und nicht sie. Lass sie erkennen, dass sie wie jeder andere gegen sich selbst angetreten sind, damit deine Liebe in aller Welt erkannt und verherrlicht werden. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Vieles bewegt uns, vieles bedrückt uns. Wir bringen in der Stille all das vor dich, was uns auf dem Herzen liegt.
Stille. ...
Lasst uns den Herrn anrufen:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Nimm dich unser gnädig an. Rette und erhalte uns, denn dir allein gebührt Ruhm, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen
Vaterunser
Segen: Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
oder
Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Schlusslied: O Gott, nimm an zu Lob und Dank (EG 318, 9)


Es bleibt jedem überlassen, den Vorschlag den Gegebenheiten anzupassen.

Rechtliche Hinweise:
Wenn man einen Gottesdienst als Video oder Ton aufnimmt und im Internet verfügbar macht, muss man das Urheberrecht beachten. Die hier gemachten Liedvorschläge sollten diesbezüglich kein Problem darstellen, da sie nach geltendem Urheberrecht rechtefrei sind (der Autor muss länger als 70 Jahre verstorben sein), es sei denn, es wird ausdrücklich auf das Urheberrecht hingewiesen. Die Gebetstexte stammen von mir und dürfen genutzt werden.
Gottesdienste, die auf YouTube eingestellt werden, sollten auch mit anderen Liedern abgedeckt sein, da die EKD einen Rahmenvertrag mit der GEMA für Veröffentlichungen auf YouTube geschlossen hat. Eine Rückversicherung bei der Rechtsabteilung der eigenen Landeskirche empfiehlt sich dennoch. Bei Veröffentlichung des virtuellen Gottesdienstes auf der Webseite der Gemeinde ist es gut, sich auf das hier vorgeschlagene Liedgut (oder andere Lieder, die nicht mehr urheberrechtsgeschützt sind) zu beschränken.


* Das „Halleluja” steht bewusst unmittelbar vor der Evangeliumslesung, denn es leitet das Evangelium ein und schließt nicht, wie in den vergangenen Jahrzehnten üblich geworden, die Epistellesung ab.