das Kirchenjahr

Septuagesimae

Lohn und Gnade

Predigtanregung

Der Sonntag Septuagesimä läutet die Vorfastenzeit ein. Der Name deutet auf die 70 Tage hin, die mit dem Sonntag nach Ostern, Quasimodogeniti, vorüber sind. Dies umschließt also die Osterzeit und macht schon so sehr deutlich, dass die (Vor)fastenzeit nicht dazu dient, sich zu peinigen, sondern eher, im Leiden Gott zu erkennen. Das Thema „Lohn und Gnade” leitet sich vom Evangelium ab, dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Der Schwerpunkt liegt auf der Unterscheidung von Lohn und Gnade: Während Lohn verdient wird und somit berechenbar ist, ist Gnade weder verdient noch berechenbar.

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VI - 1. Kor 9, 19-27

Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne. 20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. 21 Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi –, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. 22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. 23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben. 24 Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. 25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. 26 Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, 27 sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.

Anregung folgt später

Liedvorschläge:

O Heiliger Geist, o heiliger Gott (EG 131)
Jesus, stärke deine Kinder (EG 164)
Wohl dir, du Kind der Treue (EG 361, 11)
Mir nach, spricht Christus, unser Held (EG 385)
Jesu, geh voran (EG 391)
Nun aufwärts froh den Blick gewandt (EG 394)
Brich mit den Hungrigen dein Brot (EG 420)

Fürbittengebet

Herr Gott, himmlischer Vater: wir stehen im Wettstreit mit uns selbst. Es fällt uns schwer, durchzuhalten, denn wir wissen oft gar nicht genau, wogegen wir eigentlich kämpfen sollen. Darum bitten wir dich: lass das Licht deiner Liebe in uns leuchten, damit wir erkennen, wo das Ziel ist. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt viele Menschen, die nur einen Wettkampf kennen: den gegen ihre Konkurrenten. Sie suchen nur ihren eigenen Vorteil und sind dafür manchmal sogar bereit, anderen Menschen Schaden zuzufügen. Wir bitten dich: hilf uns, dass wir diesen Menschen deine Liebe nahe bringen können. Schenke uns den Mut und die Kraft, auf das Wesentliche hin zu weisen: dass sie nichts gewonnen haben, wenn sie die Karriereleiter empor klettern und dabei viele Menschen zurücklassen. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt viele Menschen, die nicht wissen, dass sie in einem Wettkampf stehen. Sie sind zufrieden mit dem, was sie haben, und halten daran fest. Sie kümmern sich aber auch nicht um die, die um Hilfe rufen. Wir bitten dich: erleuchte die Herzen dieser Menschen, dass sie erkennen, dass das, was sie sind und haben, von dir kommt. Lass sie erkennen, dass sie sich selbst überwinden müssen, um die Erfüllung ihres Lebens zu finden. Hilf uns dabei, sie auf diesem Weg zu begleiten. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt Menschen, denen ist die Puste ausgegangen. Sie sehen keinen Sinn in diesem Wettlauf und erwarten keine Besserung. Sie geben mitten im Lauf auf. Lass sie erkennen, dass du an ihrer Seite mitläufst. Lass sie neuen Mut fassen und schenke ihnen die Gewissheit, dass ihr Lauf nicht vergeblich ist. Jeder Schritt, den wir vorwärtskommen, dient zum Bau Deines Reiches. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Es gibt Menschen, die meinen, dass viele andere in die falsche Richtung laufen. Sie legen ihnen Fesseln an und schaffen so den Nährboden für Misstrauen und Hass, die letztlich in terroristischen Gewalttaten münden. Wir bitten dich: lass diese Menschen erkennen, dass du die Rennbahn abgesteckt hast, und nicht sie. Lass sie erkennen, dass sie wie jeder andere gegen sich selbst angetreten sind, damit deine Liebe in aller Welt erkannt und verherrlicht werden. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Vieles bewegt uns, vieles bedrückt uns. Wir bringen in der Stille all das vor dich, was uns auf dem Herzen liegt.
Stille. ...
Lasst uns den Herrn anrufen:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Nimm dich unser gnädig an. Rette und erhalte uns, denn dir allein gebührt Ruhm, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen



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