das Kirchenjahr

Gedenktag der Novemberpogrome

9. November

Dem Bösen widerstehen

Proprium

Beschreibung:
Dieser Tag wurde erstmalig durch den Revisionsvorschlag 2014 in die Perikopenordnung aufgenommen. Er fügt sich ein in die Reihe der übrigen Israel-Gedenktage:
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar)
10. Sonntags nach Trinitatis
Tag der Zerstörung Jerusalems (10. August)
Angesichts dieser beiden bereits existierenden Gedenktage mag man fragen, ob ein solcher vierter Gedenktag sinnvoll ist. Es geht an diesem Tag aber nicht so sehr um das Volk Israel, auch wenn es das Opfer der Novemberpogrome war, sondern vielmehr um das Verhalten der Menschen in solchen Situationen, die sich in ähnlicher Weise, wenn auch mit anderen Opfern, wiederholen und auch in unserer Zeit auftreten. Es geht im Grunde um Zivilcourage: gegen Unrecht und für Frieden und Versöhnung einzutreten.
In diesem Sinn ist natürlich fraglich, ob die unmittelbare Nähe zum lange etablierten Buß- und Bettag der Einführung dieses neuen Gedenktages am 9. November förderlich ist, zumal in diese Zeit auch die sogenannte Friedensdekade fällt, die sich mit dem gleichen Themenkomplex befasst wie dem, der in der Erläuterung dazu angeführt ist (Gerechtigkeit, Politik und Gesellschaft und Frieden).
Eingangsvotum:
Am 9. November erinnern wir an die Greueltaten, die in unserem Land in der sogenannten Reichspogromnacht einen erschreckenden Höhepunkt erreicht haben. Wir machen uns bewusst, wozu Menschen fähig sind. Auch wenn dieses Ereignis zeitlich immer weiter von uns entfernt ist, erkennen wir, dass es auch heute wichtig ist, sich die Umstände des damaligen Geschehens vor Augen zu führen. Denn auch heute sind Menschen dazu geneigt, weg zu sehen oder zu schweigen, wenn Unrecht geschieht.
Wochenspruch:
Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde. (Jak 4, 17)
Wochenlied:
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)
O Herr, nimm unsre Schuld (EG 235)
Musikvideo zu „Nimm von uns, Herr, du treuer Gott” von Miguel-Pascal Schaar
Musikvideo zu „O Herr, nimm unsre Schuld” von katholisch.de - Jugendkantorei Überlingen
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. (Ps 130, 4)
Halleluja-Vers:
(entfällt)
Bach-Kantaten:
*BWV 21 - Ich hatte viel Bekümmernis (II)
*BWV 38 - Aus tiefer Not schrei ich zu dir (M - Eph 6)
*BWV 51 - Jauchzet Gott in allen Landen (II)
*BWV 80 - Ein feste Burg ist unser Gott (V, M - Eph 6)
*BWV 98 - Was Gott tut, das ist wohlgetan (M - Eph 6)
*BWV 109 - Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben (M - Eph 6)
*BWV 116 - Du Friedefürst, Herr Jesu Christ (V)
*BWV 188 - Ich habe meine Zuversicht (M - Eph 6)
Anmerkungen:
Rev. 2014: Beim Gedenktag des 9. Novembers in seiner Mehrdimensionalität können auch die Themenfelder Gerechtigkeit, Politik und Gesellschaft, Frieden bzw. die Texte des Propriums vom 10. Sonntags nach Trinitatis einbezogen werden.
Eigene Ergänzung: Die Antiphon und der Hallelujavers sind nicht Teil der Vorschläge der Perikopenrevision, sondern meine eigenen. Es steht jedem frei, an dieser Stelle andere Verse zu wählen, die dem Duktus des Gottesdienstes entsprechen.
Liturgische Farbe:
Violett

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
74, 1-3.8-11.20-21 (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst - Ergänzungsheft 2018 zum EG
70)
I:
Evangelium
Mk 14, 66-72 (Und alsbald krähte der Hahn zum zweiten Mal.)
II:
Epistel
1. Petr 5, 8-9 (Seid nüchtern und wacht!)
III:
Altes Testament
Spr 24, 10-12 (Der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele Acht hat, weiß es.)
IV:
Lk 22, 31-34 (Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.)
V:
Mt 24, 23-27 (Es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen.)
VI:
Predigttext
Ex 1, 15-22 (2. Mose 1, 15-22) (Weil die Hebammen Gott fürchteten, segnete er ihre Häuser.)
M:
Spr 31, 8-9
Eph 6, 10-17
Offb 20, 11-15