Dieser Tag wurde erstmalig durch den Revisionsvorschlag 2014 in die Perikopenordnung aufgenommen. Er fügt sich
ein in die Reihe der übrigen Israel-Gedenktage:
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar)
10. Sonntags nach Trinitatis
Tag der Zerstörung Jerusalems (10. August)
Angesichts dieser beiden bereits existierenden Gedenktage mag man fragen, ob ein solcher vierter Gedenktag sinnvoll ist. Es geht an diesem Tag
aber nicht so sehr um das Volk Israel, auch wenn es das Opfer der Novemberpogrome war, sondern vielmehr um das Verhalten der Menschen in solchen
Situationen, die sich in ähnlicher Weise, wenn auch mit anderen Opfern, wiederholen und auch in unserer Zeit auftreten. Es geht im Grunde
um Zivilcourage: gegen Unrecht und für Frieden und Versöhnung einzutreten.
In diesem Sinn ist natürlich fraglich, ob die unmittelbare Nähe zum lange etablierten
Buß- und Bettag der Einführung dieses neuen
Gedenktages am 9. November förderlich ist, zumal in diese Zeit auch die sogenannte
Friedensdekade fällt, die sich mit dem
gleichen Themenkomplex befasst wie dem, der in der Erläuterung dazu angeführt ist (Gerechtigkeit,
Politik und Gesellschaft und Frieden).
Zu den Perikopen
I - Mk 14, 66-72
Und Petrus war unten im Hof. Da kam eine von den Mägden des
Hohenpriesters; 67 und als sie Petrus sah, wie er sich wärmte,
schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus
von Nazareth. 68 Er leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und
verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof,
und der Hahn krähte. 69 Und die Magd sah ihn und fing abermals an,
denen zu sagen, die dabeistanden: Das ist einer von denen. 70 Und
er leugnete abermals.
Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden, abermals
zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von denen; denn du bist auch ein
Galiläer. 71 Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören:
Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet. 72 Und alsbald
krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an das Wort,
das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst
du mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen.
II - 1. Petr 5, 8-9
Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. 9 Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.
III - Spr 24, 10-12
Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist. 11 Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken. 12 Sprichst du: „Siehe, wir haben's nicht gewusst!”, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele Acht hat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun.
IV - Lk 22, 31-34
Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. 32 Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. 33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 34 Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.
V - Mt 24, 23-27
Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Da!, so sollt ihr's nicht glauben. 24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. 25 Siehe, ich habe es euch vorausgesagt. 26 Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. 27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein.
VI - Ex 1, 15-22
Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen,
von denen die eine Schifra hieß und die andere Pua:
16 Wenn ihr den
hebräischen Frauen helft und bei der Geburt seht, dass es ein Sohn
ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so lasst sie
leben.
17 Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie
der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder
leben.
18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen:
Warum tut ihr das, dass ihr die Kinder leben lasst?
19 Die Hebammen
antworteten dem Pharao: Die hebräischen Frauen sind nicht wie die
ägyptischen, denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen
kommt, haben sie geboren.
20 Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und
das Volk mehrte sich und wurde sehr stark.
21 Und weil die Hebammen
Gott fürchteten, segnete er ihre Häuser.
22 Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Alle Söhne,
die geboren werden, werft in den Nil, aber alle Töchter lasst leben.
M - Spr 31, 8-9
Eph 6, 10-17
Offb 20, 11-15
Sprüche 31, 8-9:
Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller,
die verlassen sind. 9 Tu deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit
und schaffe Recht dem Elenden und Armen.
Eph 6, 10-17:
Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht
an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die
listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch
und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen,
nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis
herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Deshalb
ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen
Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld
behalten könnt.
14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit
und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15 und an den
Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des
Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des
Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile
des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des
Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Offb 20, 11-15:
Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem
Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für
sie gefunden. 12 Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem
Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan,
welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach
dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. 13 Und
das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein
Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet,
ein jeder nach seinen Werken. 14 Und der Tod und sein Reich wurden
geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige
Pfuhl. 15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem
Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.