Beschreibung:
Der 10. Sonntag nach Trinitatis bildet den ungefähren Mittelpunkt der Trinitatiszeit und hat daher eine besondere Stellung. Dies wird
dadurch unterstrichen, dass er sich dem Verhältnis der Kirche zum Volk Israel widmet, ein Thema, das von großer Bedeutung für die christliche
Kirche ist. Die Überlegungen dazu werden selbstverständlich auch den Holocaust und die neonazistischen Strömungen in unserer Gesellschaft
beinhalten müssen. Auf der anderen Seite dürfen die Unterschiede nicht übersehen werden.
Allerdings ist es wichtig, dass wir erkennen, dass unsere Wurzeln im Volk Israel, dem Volk Gottes, verankert sind, und nicht ins Leere greifen. Die Erkenntnis des Paulus, dass das Volk Israel nicht verworfen ist (Röm 11, 25-31), muss maßgeblich sein für unser Reden über und vor allem mit diesem Volk.
Allerdings ist es wichtig, dass wir erkennen, dass unsere Wurzeln im Volk Israel, dem Volk Gottes, verankert sind, und nicht ins Leere greifen. Die Erkenntnis des Paulus, dass das Volk Israel nicht verworfen ist (Röm 11, 25-31), muss maßgeblich sein für unser Reden über und vor allem mit diesem Volk.
Buchtipps zum Thema:
Der Jude Jesus. Thesen eines Juden. Antworten eines Christen. von Pinchas Lapide, Ulrich Luz.
Christen
und Juden, Bd.3, Schritte der Erneuerung im Verhältnis zum Judentum. EKD-Denkschrift. Gütersloher Verlagshaus
Christen und Juden heute. Neue Einsichten und neue Aufgaben. von Rolf Rendtorff.
Die
großen Gebete. Juden, Christen, Muslime. von Georg Schwikart, Werner Wanzura.
Eingangsvotum:
Am 10. Sonntag nach Trinitatis denkt die Kirche besonders an das Volk Israel und daran, dass Jesus selbst diesem Volk angehört.
Das Leid, das Jesus um sein Volk trug, weil es sich nicht bekehren wollte, gibt uns kein Recht, Israel als das verworfene Volk zu bezeichnen. Vielmehr
hören wir von Paulus, dass Israel um unseretwillen mit Blindheit geschlagen ist, damit wir selig werden; danach aber auch das Volk Israel als das wahre Volk Gottes.
Wochenspruch:
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (Ps 33, 12)
Wochenlied:
Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290)
Lobt und preist die herrlichen Taten (EG 429)
Musikvideo zu „Nun danket Gott, erhebt und preiset” von detlefkorsen
Musikvideo zu „Lobt und preist die herrlichen Taten” von detlefkorsen
Weitere Liedvorschläge
Lobt und preist die herrlichen Taten (EG 429)
Musikvideo zu „Nun danket Gott, erhebt und preiset” von detlefkorsen
Musikvideo zu „Lobt und preist die herrlichen Taten” von detlefkorsen
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Ps 106, 48a)
Halleluja-Vers:
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (Ps 33, 12)
Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung:
Da sich an diesem Sonntag alles um das Verhältnis der Kirche zum jüdischen Volk dreht, wäre es sinnvoll, eine(n)
jüdische(n) Mitbürger(in) oder die jüdische Gemeinde zu bitten, am Gottesdienst aktiv teilzunehmen. Das kann dann auf vielfältige
Weise geschehen: durch die hebräische Lesung eines Psalms (Introitus), durch eine Dialogpredigt mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde,
oder durch festliche Elemente, die aus dem jüdischen Brauchtum in den Gottesdienst aufgenommen werden.
Kyriegebet:
Allmächtiger Gott, du hast uns durch die Taufe zu deinen Kindern berufen. Wir sind dein Volk! Wie leicht
vergessen wir, dass Du Dir das Volk Israel vorzeiten erwählt hast und es auch heute dein VBolk ist. Hilf uns,
dass wir nicht überheblich werden, auch gegenüber Menschen anderen Glaubens, sondern ihnen mit der Liebe begegnen,
mit der du uns schon begegnet bist. Wir rufen dich an:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Himmlischer Vater, wir sind deine Kinder, aber wir sind es nicht allein. Du hast
Dir das Volk Israel erwählt, aus dessen heiligen Schriften wir immer neu Kraft schöpfen
und Anregung erfahren. So bitten wir dich: sprich heute zu uns, dass wir deinen Willen
erkennen und auch tun. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen
Geist lebt und regiert in Ewigkeit.
Amen
Amen
Bach-Kantaten:
BWV 46 - Schauet doch und sehet, ob irgend ein Schmerz sei
*BWV 77 - Du sollst Gott, deinen Herren, lieben (I)
BWV 101 - Nimm von uns, Herr, du treuer Gott
BWV 102 - Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben
*BWV 169 - Gott soll allein mein Herze haben (I)
*BWV 170 - Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust (IV)
*BWV 77 - Du sollst Gott, deinen Herren, lieben (I)
BWV 101 - Nimm von uns, Herr, du treuer Gott
BWV 102 - Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben
*BWV 169 - Gott soll allein mein Herze haben (I)
*BWV 170 - Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust (IV)
Anmerkungen:
Ebenfalls für den 10. Sonntag nach Trinitatis ist seit der Perikopenrevision 2018 der
„Gedenktag der Zerstörung Jerusalems”
vorgesehen, der früher generell am 10. August begangen wurde und hier auch weiterhin entsprechend unter den Gedenktagen
zu diesem Datum zu finden ist.
Liturgische Farbe:
Grün
Biblische Texte (Perikopen)
Psalm:
122 (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst -
Ergänzungsheft zum EG 2018
103)I:
Evangelium
Predigttext
Evangelium
Predigttext
Mk 12, 28-34 (Welches ist das höchste Gebot von allen?)
II:
Epistel
Epistel
Röm 11, 25-33 (Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder.)
III:
Altes Testament
Altes Testament
Ex 19, 1-6 (2. Mose 19, 1-6) (Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.)
IV:
Mt 5, 17-20 (Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.)
V:
Dtn 4, 5-20 (5. Mose 4, 5-20) (Euch aber hat der Herr angenommen, dass ihr das Volk sein sollt, das allein ihm gehört, wie ihr es jetzt seid.)
VI:
Sach 8, 20-23 (Wir wollen mit euch gehen, denn wir hören, dass Gott mit euch ist.)
M:
Gen 25, 19-34 (= 1. Mose 25, 19-34)
Gen 33, 1-16 (= 1. Mose 33, 1-16)
Gen 33, 1-16 (= 1. Mose 33, 1-16)