Beschreibung:
Der Name des Sonntags Judika leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon
ab: „Judica me, Deus, et discerne causam meam de gente non sancta”
(Ps 43, 1; deutsch s. unten, wörtliche Übersetzung von „Judika” hervorgehoben)
Nach alter Sitte (etwa seit dem 8. Jahrhundert) beginnt an diesem Sonntag die eigentliche Passionszeit, indem das Leidensgeschehen Jesu in den Mittelpunkt gerückt wird. Deswegen trug der Sonntag Judika auch den Namen „Dominica Passionis”, also Passionssonntag.
Von dieser Tradition scheint die protestantische Kirche mittlerweile abrücken zu wollen, denn das typische Kennzeichen für den Beginn der Passionszeit, der Wegfall des „Gloria Patri”, ist in der neuen Agende (dem EGb, das im Jahr 2000 erstmalig erschien) erst ab dem Sonntag Palmarum vorgesehen.
Nach dem Sonntag Laetare, an dem die Hingabe Jesu bedacht wurde, betont nun der Sonntag Judika den Gehorsam Christi genauso wie unseren Gehorsam. Es geht also um unsere Antwort auf Gottes Handeln und Gebot, die unaufgebbare Dualistik der Gnade Gottes: wenn sie nicht angenommen wird, kann sie auch nicht wirken. Es ist die Freiheit der Selbstentscheidung, von Gott geschenkt, die uns auch das Verderben bringen kann. Die Texte zeigen uns in teilweise grausamer Härte, wie Gehorsam immer auch zum Segen führt.
Nach alter Sitte (etwa seit dem 8. Jahrhundert) beginnt an diesem Sonntag die eigentliche Passionszeit, indem das Leidensgeschehen Jesu in den Mittelpunkt gerückt wird. Deswegen trug der Sonntag Judika auch den Namen „Dominica Passionis”, also Passionssonntag.
Von dieser Tradition scheint die protestantische Kirche mittlerweile abrücken zu wollen, denn das typische Kennzeichen für den Beginn der Passionszeit, der Wegfall des „Gloria Patri”, ist in der neuen Agende (dem EGb, das im Jahr 2000 erstmalig erschien) erst ab dem Sonntag Palmarum vorgesehen.
Nach dem Sonntag Laetare, an dem die Hingabe Jesu bedacht wurde, betont nun der Sonntag Judika den Gehorsam Christi genauso wie unseren Gehorsam. Es geht also um unsere Antwort auf Gottes Handeln und Gebot, die unaufgebbare Dualistik der Gnade Gottes: wenn sie nicht angenommen wird, kann sie auch nicht wirken. Es ist die Freiheit der Selbstentscheidung, von Gott geschenkt, die uns auch das Verderben bringen kann. Die Texte zeigen uns in teilweise grausamer Härte, wie Gehorsam immer auch zum Segen führt.
Eingangsvotum:
Auf dem Weg zum Kreuz erkennen wir den Gehorsam, mit dem Jesus alle Schmach, die
ihm zugefügt wurde, geduldig getragen hat. Im Evangelium dieser Woche wird
deutlich, dass, wenn wir Anspruch auf einen Platz an Jesu Seite erheben wollen,
von uns der gleiche Gehorsam gefordert wird. Aber wir erfahren immer wieder, dass
wir zu solchem Gehorsam nicht fähig sind, und sind dankbar, dass Jesus
Christus durch seinen Gehorsam unser aller Heil bewirkt hat.
Wochenspruch:
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern
dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. (Mt 20, 28)
Wochenlied:
O Mensch, bewein dein Sünde groß (EG 76)
Holz auf Jesu Schulter (EG 97)
Musikvideo zu „O Mensch, bewein dein Sünde groß” von ChoralBerlin - Marktkirche Hannover
Musikvideo zu „Holz auf Jesu Schulter” von Jugendkantorei St. Georg Bensheim
Weitere Liedvorschläge
Holz auf Jesu Schulter (EG 97)
Musikvideo zu „O Mensch, bewein dein Sünde groß” von ChoralBerlin - Marktkirche Hannover
Musikvideo zu „Holz auf Jesu Schulter” von Jugendkantorei St. Georg Bensheim
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Gott, schaffe mir Recht und führe meine Sache wider das unheilige Volk und
errette mich von den falschen und bösen Leuten! (Ps 43, 1)
Halleluja-Vers:
kein Halleluja
Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung:
Dieser Gottesdienst sollte schlicht gehalten werden. Er
reflektiert unseren und Jesu Gehorsam, findet in unserem Gehorsam aber den Mangel des
Gottvertrauens. Wir können uns freuen im Blick auf Jesu Gehorsam, weil wir
dadurch trotz dieses Mangels freien Zugang zu Gott haben. Dennoch ist es
bedrückend, zu wissen, dass wir es nicht aus eigener Kraft schaffen.
Kyriegebet:
Herr Jesus Christus, du rufst uns in deine Nachfolge. Wir sollen einander dienen, so wie du uns gedient hast:
ohne jede Erwartung und ohne jede Bedingung. Wir bekennen, dass uns das schwer fällt. Wir suchen die Anerkennung
und erwarten sie auch von unseren Mitmenschen. Hilf, dass wir dankbar sind für alle Möglichkeiten, unseren Mitmenschen
zu dienen, und allein dir die Ehre geben in allem, was wir tun. Wir rufen dich an:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Herr Jesus Christus, wir beugen uns vor dir, der du das Leid dieser Welt auf dich genommen
und Spott und Verachtung ausgehalten hast. Hilf, dass wir deinem Vorbild folgen und demütig einander dienen,
indem wir deine unermessliche Liebe zu uns stets vor Augen haben. Das bitten wir dich, der mit dem Vater und
dem Geist lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen
Bach-Kantaten:
Johann Sebastian Bach hat für die Fastenzeit keine Kantaten komponiert.
Anmerkungen:
In der Fastenzeit entfallen sowohl das „Halleluja” als auch das „Gloria in excelsis” (Ehre sei
Gott in der Höhe/Allein Gott in der Höh sei Ehr)
Von diesem Sonntag an bis zum Karsamstag wird auch die „Gloria-Patri-Strophe” (Ehre sei dem Vater...), die üblicherweise an jeden Psalm angefügt wird, nicht mehr gesungen, weil mit diesem Sonntag nach altem Brauch die eigentliche Passionszeit beginnt. Siehe dazu auch die Beschreibung des Sonntags oben.
Von diesem Sonntag an bis zum Karsamstag wird auch die „Gloria-Patri-Strophe” (Ehre sei dem Vater...), die üblicherweise an jeden Psalm angefügt wird, nicht mehr gesungen, weil mit diesem Sonntag nach altem Brauch die eigentliche Passionszeit beginnt. Siehe dazu auch die Beschreibung des Sonntags oben.
Liturgische Farbe:
Violett
Biblische Texte (Perikopen)
Psalm:
43 (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst - Ergänzungsheft 2018
zum EG
55)I:
Joh 18, 28-19, 5 (Was ist Wahrheit?)
II:
Hebr 13, 12-14 (Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.)
III:
Hiob 19, 19-27 (Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.)
IV:
Evangelium
Evangelium
Mk 10, 35-45 (Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein.)
V:
Epistel
Epistel
Hebr 5, (1-6)7-9(10) (Christus ist erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.)
VI:
Altes Testament
Predigttext
Altes Testament
Predigttext
Gen 22, 1-14(15-19) (1. Mose 22, 1-14(15-19)) (Nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.)
M:
Jer 15, (10-15) 16-20
Joh 11, 47-53
Hebr 10, 11-14 (15-17) 18
Joh 11, 47-53
Hebr 10, 11-14 (15-17) 18
C:
Hiob 19, 21-27
Mk 14, 66 -72
Mk 14, 66 -72