das Kirchenjahr

Reminiszere

Gott und Mensch

Predigtanregung

Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt.” (Ps 25, 6; deutsch s. unten, wörtliche Übersetzung von „Reminiszere” hervorgehoben)
Am Sonntag Reminiszere geht es um das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Das Evangelium weist hin auf die Notwendigkeit des Menschen, sich Gott zuzuwenden und sich von der „Macht der Finsternis” zu lösen. Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern (Reihe V) verdeutlicht die Konsequenzen, die beim Verbleiben in der Finsternis, d.h. der Ich-Bezogenheit, zu erwarten sind. Wohl wissend, was sie tun, bringen die Weingärtner den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für sich einstreichen können. Ganz offensichtlich soll das Gleichnis darauf hindeuten, dass die Menschen, die eine Verantwortung von Gott übertragen bekommen haben (jeder), das ihnen Anvertraute lieber als ihr Eigentum ansehen wollen und dabei die Rechte und den Anspruch Gottes zu missachten (und damit auch seine Macht).
Die Frage dieses Sonntags und dieser Woche ist daher die, wie wir uns zu Gott stellen wollen. Die Antwort muss jede Person für sich geben, wobei durch das Evangelium schon klar sein dürfte, dass eine Veränderung, ja, eine Neugeburt vollzogen werden muss, um die von Gott erwartete Antwort geben zu können.

Klicken Sie hier für die Anregungen für alle Predigtreihen (soweit vorhanden)

VI - Num 21, 4-9

Da brachen die Israeliten auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege 5 und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. 6 Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Anregung folgt später

Liedvorschläge:

Ehre sei dir, Christe (EG 75)
O Welt, sieh hier dein Leben (EG 84)
Ich grüße dich am Kreuzesstamm (EG 90)

Fürbittengebet

Gott, himmlischer Vater, du offenbarst deine Liebe zu uns durch Jesus Christus, der am Kreuz für uns gestorben ist. Wir bitten dich: hilf, dass wir auf deine Liebe und Güte vertrauen, dass wir stets mit dir rechnen und alles aus deiner Hand empfangen. Lass uns mithelfen an dem Bau deines Reiches.
So bitten wir dich für die Menschen, die Verantwortung tragen in Regierung und Wirtschaft, dass ihnen ihre Macht nicht zu Kopf steige. Lass ihnen bewusst werden, dass sie nichts werden mitnehmen können, wenn sie sterben.
Wir bitten dich für die Menschen, die unter der Korruption ihren Regierung leiden, für die, die weder genug zu essen haben noch ein Dach über dem Kopf. Gib den Hungrigen ihr tägliches Brot und hilf uns erkennen, wie eng unser Schicksal mit dem ihren verknüpft ist. Mach uns bereit zu teilen, was wir von deiner Güte empfangen haben.
Wir bitten dich für die Menschen in unserer Gemeinde, dass wir füreinander eintreten und weitersagen, welch große Wunder du an uns getan hast und noch tust. Lass nicht zu, dass Vorurteile, Enttäuschungen oder falsche Erwartungen das Wachstum unserer Gemeinde hemmen, und hilf, dass wir das Zeichen deiner Liebe dorthin tragen, wo Menschen einander fremd geworden sind und dich nicht kennen.
Wir bitten dich für die Kranken und für die, die dem Tod ins Angesicht schauen. Schenke ihnen die Gewissheit, dass du unsere Wunden heilst, dass du den Tod überwunden hast und dass nichts uns von deiner Liebe trennen kann. Lass uns dort sein, wo Menschen sich einsam und verlassen fühlen, damit deine Liebe auch ihnen sicht- und spürbar wird.
Wir bitten dich für die Alten in unserer Gemeinde. Lass nicht zu, dass die Jüngeren sie vergessen oder gar als Last empfinden. Lass auch nicht zu, dass sie selbst sich für weniger wert halten, weil sie nicht mehr so viel beitragen können, wie sie gerne möchten, sondern erfülle sie mit der Gewissheit, dass sie von dir wert geachtet sind. Lass auch uns an ihrem Leben teilhaben, lass uns voneinander lernen, nach deinem Willen zu leben.
Führe uns unseren Weg, lass uns darauf vertrauen, dass Du aus allem, was uns widerfährt, Gutes machen kannst.
So bitten wir dich für uns alle, hier in ... und in der ganzen Welt, dass wir dich loben und preisen, dem allein Ehre gebührt, und dir danken für deine Güte und Treue.
Amen.



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