Der Sonntag, der dem 2. Sonntag nach Epiphanias vorangestellt ist,
widmet sich der Taufe Jesu, d.h. seinem „Amtsantritt” oder besser seiner
„Berufung zum Amt”. Dass schon am 2. Sonntag nun seine Tätigkeit
als „Freudenmeister” im Vordergrund steht, hat weniger damit zu tun, dass
die, die die Lesungen ausgewählt hatten, meinten, dass die Lebensfreude
das Wichtigste sei, sondern vielmehr damit, dass im Johannesevangelium das
Wunder bei der Hochzeit zu Kana ausdrücklich als das erste Wunder Jesu bezeichnet
wird. Damit stellt es den Anfang seines Wirkens dar und ist somit prädestiniert
als erste „Amtshandlung” Jesu.
Dennoch darf man den weltlichen Aspekt dieses Evangeliums nicht unter den Tisch
kehren. Zu sehr hat die christliche Kirche die Leibfeindlichkeit betont, so dass
jetzt viele, die mit dieser Prämisse nicht zurechtkommen, sich von der Kirche
abwenden. Kirche und Leibfeindlichkeit (bis hin zu der sehr einfachen Beobachtung,
dass man Sonntag morgens zu „nachtschlafender Zeit” zum Gottesdienst
gerufen wird) haben sich tief in das Bewußtsein der Menschen als ein und dasselbe
eingeprägt, und man ist zu faul, sich vom Gegenteil zu überzeugen. Man
kann daher gar nicht genug betonen, dass Jesus bewußt das weltliche Feiern
unterstützte, und er tat es wohl kaum, um sich selbst als der Sohn Gottes herauszustellen,
denn das wird in der Evangelienlesung am wenigsten betont. Es ist die schlichte
Tatsache, dass Jesus hier selbst Freude am Leben zeigt: ihm gefällt es
nicht, dass da nicht genug Wein zur Verfügung steht, also beschafft er
welchen, damit die Feier noch mehrere Tage weitergehen kann.
Auch an den folgenden Sonntagen wird meist von Wundern Jesu berichtet, die ihn aber immer wieder jeweils in einen anderen Zusammenhang stellen und ihn letztlich als den Herrn über die gesamte Schöpfung vorstellen.
Klicken Sie hier für die Anregungen für alle Predigtreihen (soweit vorhanden)
I - Röm 12, 9-169Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 14Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. 15Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.
Wieder stolpern wir über patriarchale Elemente: „brüderliche Liebe”
kann auch gut und gerne als „geschwisterliche Liebe” gelesen werden. Nur ist es auch
wichtig, sich bewusst zu bleiben, dass im Original der Bibel von „brüderlicher Liebe” die Rede
ist. Ein allzu leichtfertiger Umgang mit dem Original der Heiligen Schrift führt schnell dazu,
dass ihr Inhalt in die Beliebigkeit des Lesers gelegt wird. So soll es nicht sein, sondern der Text
soll zu uns sprechen, und da ist es mitunter auch nötig, Ecken und Kanten auszuhalten bzw.
sich mit ihnen intensiv auseinander zu setzen.
Die Liste guter Ratschläge ist wohl kaum so gemeint, dass man einen nach dem anderen abhaken könnte.
Vielmehr ist es die Darstellung einer Grundhaltung, die sich durch das ganze Leben eines Christen sichtbar
hindurchzieht. Es ist ein Ideal, dem der Christenmensch nachstreben soll.
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden (EG 66)
Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67)
Freut euch, ihr lieben Christen alle (EG 129)
Geist des Glaubens, Geist der Stärke (EG 137)
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (EG 241)
Jesu, der du bist alleine (EG 252)
Erneure mich, o ewigs Licht (EG 390)
In dir ist Freude in allem Leide (EG 398)
Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt (EG 413)
Himmlischer Vater, du schenkst uns deinen Sohn, damit wir durch ihn Gemeinschaft mit dir haben und frei werden von allem,
was uns daran hindert, einander in Liebe zu begegnen. Wir danken dir für deine große Liebe und bitten dich: stärke
unseren Glauben, damit wir vielen Menschen ein Vorbild werden und dir zur Ehre leben. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich!
Wir wollen den Weg des Glaubens gehen und erkennen dabei: du schenkst uns eine Gemeinschaft, in der wir nicht allein sind. Das
macht uns aufmerksam für die, die niemanden haben, mit dem sie reden können, weil sie alt oder krank sind, weil sich
niemand um sie sorgt und kümmert. Wir bitten dich: lass diese Menschen erfahren, dass du sie mit deiner Liebe nicht allein
lässt. Führe uns zu ihnen. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich!
Wir wollen den Weg des Glaubens gehen und erkennen dabei: du schenkst uns überreichlich von allem, was wir zum Leben brauchen.
Das macht uns aufmerksam für die, die nicht genug zu essen haben, ja, die am Verhungern sind, während wir im Überfluss
leben. Wir bitten dich: lass nicht zu, dass die Güter dieser Welt so ungerecht verteilt sind. Hilf uns, dass wir das, was wir
haben, mit den Hungernden teilen und so deine Liebe sichtbar werden lassen. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich!
Wir wollen den Weg des Glaubens gehen und erkennen dabei: du schenkst uns eine tragfähige Gemeinschaft, in der sich niemand sorgen
muss. Das macht uns aufmerksam für die, die Entscheidungen für andere fällen müssen und dabei von den Interessen
bestimmter Machtgruppen geleitet werden. Wir bitten dich: lass nicht zu, dass unsere Politiker ihre Entscheidungen aufgrund der
Interessen der Konzerne fällen, sondern dass sie die Interessen der Menschen im Blick haben. Mache uns zu aufmerksamen Begleitern
der politischen Entwicklung, dass wir darauf hinweisen, wenn es an Liebe fehlt. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich!
Wir wollen den Weg des Glaubens gehen und erkennen dabei: du schenkst uns Freude, Gesundheit und Kraft. Das macht uns aufmerksam
für die, die krank sind oder dem Tod ins Auge sehen. Wir bitten dich: lass sie erkennen, dass du ihre Hoffnung bist. Zeige
uns Wege, ihnen zu begegnen und sie teilhaben zu lassen an der Hoffnung, die uns trägt. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich (EG 178.11)
Herr, wir danken dir, dass du uns in deine große Gemeinde gerufen hast. Wir bitte dich, dass du uns immer wieder daran
erinnerst, dass wir dazu gehören. Führe uns zueinander, wenn wir nicht wissen, wie es weitergehen soll. Das bitten wir
dich durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Amen
oder
Herr Gott, himmlischer Vater, du bist in Jesus Christus Mensch geworden, damit wir
deine Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Hilf uns, dass wir im Glauben
annehmen, was du uns durch die Taufe schon zugesagt hast, und voll Freude und
Dankbarkeit in deiner Gemeinde leben.
In der Freude, deine Kinder zu sein, und im Vertrauen auf deine Güte bitten wir
dich für alle die Menschen, die uns am Herzen liegen:
wir bitten für die, die von Hass erfüllt sind und darum auch bereit, anderen Menschen
das Leben zu nehmen: nimm allen Hass von ihnen. Lass sie erkennen, dass du alle Menschen
liebst. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir bitten für die, die fern sind von deiner Gemeinde und ihr Glück bei sich selbst
suchen: führe sie auf den Weg zu dir, und hilf ihnen erkennen, dass du uns Freude
schenkst selbst im Leid. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für die, die unter Ungerechtigkeit leiden: schaffe ihnen Recht! Sei
bei denen, die gefangen sind, erlöse sie von ihren Fesseln. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für die, die krank sind oder dem Tod entegegen sehen: lass sie dein
Heil erfahren und mache sie gewiss, dass wir in deiner Liebe geborgen sind, was auch
immer geschieht. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für die, die in unsere Kirche kommen und deine Nähe und deinen Beistand
suchen: erhöre ihre Gebete, nimm dich ihrer an, lass sie deine Liebe spüren. Wir rufen
zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für die, die sich auf die Konfirmation vorbereiten, unsere Konfirmandinnen
und Konfirmanden: schenke ihnen Freude an deinem Wort, an der Gemeinschaft untereinander
und am Lernen, und lass sie gerne Glieder deiner Gemeinde sein. Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für die, die uns besonders nahe stehen und an die wir nun in der Stille
denken:
Stille...
Wir rufen zu dir:
Gem.: Herr, erbarme dich.
Wir rufen dich an, denn wir vertrauen darauf, dass du unser Gebet erhörst. Dir allein
gebührt Ruhm, Preis und Ehre in Ewigkeit.
Amen
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