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I - Joh 20, 11-18Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab 12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. 16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 18 Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt.
Die Auferstehungsgeschichte des Johannes hat beachtenswerte Eigenheiten.
Da war der Wettlauf zwischen Petrus und dem Jünger, den Jesus liebhatte, nachdem
diese durch Maria Magdalena erfahren hatten, dass der Stein vom Grab weggerollt
war.
Dann steht überhaupt Maria Magdalena hier ganz im Mittelpunkt - die beiden
Jünger scheinen eher Statistenrollen zu haben. Sie trauert, während die
beiden Jünger schon wieder auf dem Heimweg sind, ohne weitere Nachforschungen
anzustellen, was denn hier geschehen sein konnte. Diese Rolle kommt allein der Maria
zu. Offenbar dachte sie, jemand habe den Leichnam gestohlen, denn sonst ließe
sich ihre Feststellung in Vers 13 nicht erklären. Die erste Entdeckung des
weggerollten Steins war also nicht von Freude begleitet, sondern von Furcht, Entsetzen
und Traurigkeit. Da war kein Hoffnungsschimmer, dass Jesus von den Toten auferstanden
sein könnte.
Nachdem sie mit den zwei Engeln gesprochen hat, sieht sie Jesus, aber weil sie ihn
immer noch definitiv für tot hält, ist es ihr unmöglich, ihn zu erkennen.
Darum ist der Mann, den sie dort sieht, einfach nur der Gärtner, den sie ebenfalls
nach dem Ort fragt, wo Jesu Leichnam nun liegen könnte. Erst, als dieser sie
mit ihrem Namen ruft, erkennt sie ihn. Rabbuni - eine liebevolle Anrede.
Merkwürdig ist dann allerdings, was Jesus zu ihr sagt. Es scheint, als ob es
nach seiner Himmelfahrt möglich sei, dass sie ihn wieder anrühren könnte.
Das Verbot, ihn anzurühren, ist umso merkwürdiger, als wenig später
Thomas sogar dazu aufgefordert wird, seine Finger in die Wundmale Jesu zu legen.
Eine Diskriminierung der Frau? Oder wird ihr etwas offenbart, was den männlichen
Jüngern noch verborgen ist? Denn offenbar sind die Jünger noch ganz mit
den irdischen Dingen befasst, während Maria bereits zum Boten des Auferstandenen
wird.
Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang ist klar und braucht nicht
weiter vertieft zu werden. Für die Predigt kann es verschiedene Ansatzpunkte
geben. Der Text legt nahe, die Rolle der Maria genauer zu beleuchten, vor allem
die Tatsache, dass sie die Botin des Auferstandenen wird, während die Männer
offenbar unfähig sind, sich mit dieser Tatsache überhaupt erst anzufreunden,
bevor sie ihn leibhaftig sehen. Es ist nur zu bedauern, dass Johannes die bedeutende
Stellung Marias nicht weiter ausführt - hiernach taucht sie nicht mehr auf.
Vielleicht will er tatsächlich, dass man von hier den Faden selbständig
weiterspinnt.
Mit Freuden zart zu dieser Fahrt (EG 108)
Auf, auf, mein Herz, mit Freuden (EG 112)
Jesus lebt, mit ihm auch ich (EG 115)
Er ist erstanden, Halleluja (EG 116)
Such, wer da will, ein ander Ziel (EG 346)
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