das Kirchenjahr

Quasimodogeniti

Die neue Geburt

Proprium

Beschreibung:
Der Name des Sonntags Quasimodogeniti leitet sich vom Beginn der früheren lateinischen Antiphon ab: Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite. (1. Petr 2, 2; deutsch: Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch).
Der Sonntag Quasimodogeniti, der auch „Weißer Sonntag” genannt wird, erinnert uns an die neue Geburt, die wir „durch Wasser und Geist” erfahren, d.h. den Anfang eines neuen Lebens in Christus, nach unserer physischen Geburt. Die Perikopen haben aber, mit Ausnahme der Epistellesungen, nur wenig damit zu tun. Die Evangelien erzählen weiter von dem Geschehen nach Ostern.
Eingangsvotum:
Auch der Sonntag Quasimodogeniti steht ganz unter dem Zeichen des Osterfestes. Die Geschichte von Thomas führt uns unseren eigenen Wunsch vor Augen, Jesus zu sehen. Aber: selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Die große Gnade ist, dass wir durch Jesus Christus völlig neu geboren sind und die Verantwortung, die Gott uns Menschen übertragen hat, selbst wahrnehmen können, ohne von unserer Schuld erneut gefangengenommen zu werden.
oder
„Quasimodogeniti“. Was man als Konfirmand kaum lernen konnte, weil es sich so komisch anhört, ist der Anfang eines biblischen Verses in lateinischer Sprache: Quasi modo geniti infantes, rationabile, sine dolo lac concupiscite. Zu deutsch: Wie die neu geborenen Kinder seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch. Der Vers stammt wie der Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, dass wir uns immer wieder dem Wort Gottes aussetzen, es auf uns wirken lassen und ihm Zeit geben, in uns zu wirken. Das tun wir in diesem Gottesdienst, aber auch in unseren Alltag.
(Hier können die Ankündigungen von Veranstaltungen in der Gemeinde folgen)
Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1, 3)
Wochenlied:
Mit Freuden zart (EG 108)
Der schöne Ostertag (EG 117)
Musikvideo zu „Mit Freuden zart” von Evangelische Kirche Donau-Ries
Musikvideo zu „Der schöne Ostertag” von online kirche württemberg
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Wie neu geborene Kinder nach Milch, Halleluja, so seid begierig nach dem unverfälschten Wort Gottes! Halleluja. (nach 1. Petr 2, 2a) oder
Der Herr behütet die Unmündigen. Wenn ich schwach bin, so hilft er mir. (116,9)
Halleluja-Vers:
Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich (Ps 126, 3)
- Halleluja -
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. (Lk 24, 6.34)
Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung:
Der Gottesdienst am Sonntag Quasimodogeniti ist ein Ostergottesdienst! Die Osterfreude erschallt erneut, und sollte anstecken. Es ist hilfreich, über die frühere Antiphon nachzudenken: "Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch." (1. Petr 2, 2) Ließe sich dies vielleicht aktiv umsetzen im Gottesdienst, durch Beteiligung von Kindern? Wäre dies ein besonderer Tauftag?
Kyriegebet:
Herr Jesus Christus, du hast den Tod durchlitten und bist zu neuem Leben auferstanden. Es fällt uns schwer, zu glauben, dass der Tod seine Macht verloren hat. Darum lassen wir uns immer neu von ihm gefangen nehmen, lassen uns binden und so von dir trennen. Wir bitten dich: hilf, dass wir durch die Kraft deiner Auferstehung alle Fesseln lösen können, um dir in Freude und Dankbarkeit nachzufolgen. Wir rufen zu dir:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Allmächtiger Vater, du hast deinen Sohn von den Toten auferweckt, damit wir ewiges Leben haben. Hilf uns, dass wir nicht aufhören, zu glauben und von deinen wunderbaren Taten zu erzählen. Durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und regiert in Ewigkeit.
Amen
oder
Gott, unser Vater, du hast uns in der heiligen Taufe zu deinen Kindern gemacht und lässt uns dies immer wieder durch deinen Segen erfahren. Dafür danken wir dir und bitten: lass unser Vertrauen zu dir bleiben und wachsen, und hilf uns, unser Leben so zu gestalten, wie du es von uns willst. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn.
Bach-Kantaten:
BWV 42 - Am Abend aber desselbigen Sabbats (VI)
BWV 67 - Halt im Gedächtnis Jesum Christ (VI)
*BWV 157 - Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn (V)
Liturgische Farbe:
Weiss

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
116, 1-9.13
I:
Epistel
1. Petr 1, 3-9 (Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.)
II:
Altes Testament
Jes 40, 26-31 (Gott gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.)
III:
Joh 21, 1-14 (Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig.)
IV:
Kol 2, 12-15 (Christus hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet.)
V:
Gen 32, 23-32 (1. Mose 32, 23-32) (Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.)
VI:
Evangelium
Predigttext
Joh 20, 19-20(21-23)24-29 (Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!)
M:
Mk 16, 9-20
Joh 17, 9-19