Das Wort Trinitatis ist zusammengesetzt aus den lateinischen Worten "Tri" und "unitatis", was so viel bedeutet wie
"Drei in Einheit". Es wird damit das theologische Dogma der Dreieinigkeit (die Personen von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist in einem Wesen) zum
Ausdruck gebracht. Im Deutschen spricht man dann von der Trinität, die oftmals in Form eines Dreiecks, in dem ein Auge abgebildet ist, zur Darstellung kommt.
Das Trinitatisfest gibt es erst seit etwa 1000 Jahren, wobei es noch über
eine längere Zeit Differenzen darüber gab, ob es überhaupt gefeiert
werden solle.
Für die protestantische Kirche jedenfalls hat das Trinitatisfest eine größere
Bedeutung gewonnen als für die römische Kirche. Es ist das Fest des
Glaubensbekenntnisses, und so wurde an diesem Tag das Bekenntnis besonders
geehrt durch Gesang und die Verlesung der zwei anderen Bekenntnisse, die nur noch
in wenigen Gemeinden gesprochen werden, aber auch zu den Bekenntnisschriften der Lutherischen
Kirche gehören: das sog. Nicänum und das Athanasianum.
Nach dem Trinitatisfest beginnt eine Zeit, die oft als die "festlose Zeit"
bezeichnet wird. Das aber trifft nicht zu, denken wir an die verschiedenen Feste
wie Johannis, Michaelis, oder das Reformationsfest, ganz abgesehen von den zahlreichen
Apostel- und Evangelistentagen in dieser Zeit.
Mit dem Trinitatisfest erreicht das Kirchenjahr gewissermaßen einen ersten
Abschluß. Während in der 1. Hälfte des Kirchenjahres über die
bestimmten Offenbarungen Gottes in der Geschichte nachgedacht wurde, ist Trinitatis
das Fest, an dem es um das Geheimnis der göttlichen Dreieinigkeit selbst geht.
In der dem Fest folgenden Zeit denken wir darüber nach, wie die christliche
Gemeinde den Glauben an diesen dreieinigen Gott in ihrem Leben umsetzt.
Die liturgische Farbe des Dreieinigkeitsfestes ist Weiß als Fest der Herrlichkeit Gottes. Alle nachfolgenden Sonntage haben die Farbe Grün. Sie ist die Farbe des Lebens, der aufgehenden Saat.