das Kirchenjahr

20. Sonntag nach Trinitatis

Die Ordnungen Gottes

Proprium

Beschreibung:
Der 20. Sonntag nach Trinitatis widmet sich der Frage nach dem Sinn von Ordnungen. Dabei werden auch die unumstößlichen Zusagen Gottes berücksichtigt, die uns den Rahmen geben, in dem wir uns bewegen können. Vom Evangelium her klingt deutlich die Prämisse durch: Der Mensch ist nicht um des Gesetzes willen, sondern das Gesetz um des Menschen willen gemacht.
Eingangsvotum:
Am 20. Sonntag nach Trinitatis hören wir das Evangelium von der Rede Jesu über die Ehe und Ehescheidung und erfahren, dass Gottes Ordnungen auch unseren persönlichen Lebensbereich durchdringen und zum Schutz allen Lebens eingesetzt sind. Diese Ordnungen werden von Jesus Christus bestätigt und erneut eingesetzt, und es ist gut, dass uns Gott auf diese Weise hilft, die Verantwortung anderen Menschen und der Kreatur gegenüber wahrzunehmen. - oder:
An diesem Sonntag geht es um die Ordnungen Gottes und die Frage, wie wir uns zu solchen Ordnungen stellen gerade angesichts der Freiheit, in die wir durch durch Christus gestellt sind. Haben die Ordnungen, so wie sie in der Bibel dargelegt sind, überhaupt noch eine Bedeutung? Oder sollten wir sie als gute Christen gerade besonders ernst nehmen? Gibt es für uns etwa eine neue Ordnung? Diesen Fragen wollen wir heute in Lied, Wort und Gebet nachgehen. - oder:
Um die Ordnungen Gottes geht es heute, um den Lebensrahmen, um das, was wir tun und lassen sollen. Schon immer haben diese Ordnungen in Spannung gestanden zu dem Drang des Menschen, frei zu sein und seinen Lebensrahmen selbst zu bestimmen. Wie lässt sich das Leben so gestalten, dass Freiheit und Ordnung einander ergänzen und nicht einander ausschließen? Das wollen wir heute im Hören auf Gottes Wort, im gemeinsamen Gesang und Gebet bedenken.
Wochenspruch:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6, 8)
Wochenlied:
Wohl denen, die da wandeln (EG 295)
Meinem Gott gehört die Welt (EG 408)
Musikvideo zu „Wohl denen, die da wandeln” von Wirsingenfuerjesus
Musikvideo zu „Meinem Gott gehört die Welt” von Singen im Gottesdienst
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
So spricht der Herr: Ich will meinen Geist in euch geben und solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. (Ez 36, 27)
oder
Ich danke dir mit aufrichtigem Herzen, dass du mich lehrst die Ordnungen deiner Gerechtigkeit. (Ps 119, 7)
Halleluja-Vers:
Zeige mir, Herr, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende. (Ps 119, 33)
Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung:
Man könnte z.B. den Gottesdienstraum mit Verbotsschildern pflastern, die entweder dazu einladen, die Verbote zu umgehen, indem sie unsinnig und überzogen sind (z.B. "(Bitte) nicht setzen"), oder die einladen, eingehalten zu werden, weil man ihren Sinn leicht verstehen kann ("(Bitte) begrüßen Sie Ihre Nachbarn mit Handschlag"). Aus diesen Schildern kann dann ein interessantes Gespräch abgeleitet werden, das dann zur Predigt überleiten könnte.
Kyriegebet:
Herr Gott, wie oft versagen wir, wenn wir versuchen, deinen Willen zu befolgen. Wir wissen, dass deine Ordnungen gut sind, aber wir geben dennoch oft dem Verlangen nach, diese Ordnungen zu missachten, weil wir meinen, uns damit etwas Gutes zu tun. Hilf uns, dass wir deine Ordnungen stets vor Augen haben. Wir rufen zu dir:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Herr Gott, himmlischer Vater, wir kommen zu dir, so wie wir sind, weil du uns zu deinen Kindern gemacht hast und zur Gemeinschaft mit dir einlädst. Wir bitten dich: hilf, dass wir deine Gegenwart erfahren; nimm uns an – unser Bitten, unsere Lieder, unseren Dank. Durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen
oder
Allmächtiger Gott, du hast uns eine Ordnung gegeben, die uns den Rahmen schenkt für das Leben. Hilf, dass wir die Fülle des Lebens erkennen, die uns deine Ordnungen ermöglichen, und erfülle uns mit der Gewissheit, dass nichts uns von deiner Liebe trennen kann. Amen
Bach-Kantaten:
*BWV 35 - Geist und Seele wird verwirret (VI)
BWV 49 - Ich geh und suche mit Verlangen
*BWV 69a - Lobe den Herrn, meine Seele I (VI)
*BWV 137 - Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren (VI)
BWV 162 - Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe
BWV 180 - Schmücke dich, o liebe Seele
Anmerkungen:
Das Proprium des 20. Sonntags nach Trinitatis ist austauschbar mit dem Proprium des 23. Sonntags nach Trinitatis. Wenn der Sonntag auf den 31.10. fällt oder der 31.10. in der Woche davor war und nicht als Reformationsgedenken begangen werden konnte, so tritt an die Stelle dieses Sonntags das Proprium des Reformationsgedenkens.
Liturgische Farbe:
Grün

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
119, 1-8.17-18
I:
Altes Testament
Gen 8,18-22; 9,12-17 (1. Mose 8, 18-22; 9, 12-17) (Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.)
II:
Mk 2, 23-28 (Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.)
III:
Pred 12, 1-7 (Der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.)
IV:
Hohelied 8, 6b-7 (Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.)
V:
Evangelium
Mk 10,2-9(10-12)13-16 (Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.)
VI:
Epistel
Predigttext
2. Kor 3,3-6(7-9) (Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen!)
M:
Ri 11, 28-40
1. Kor 7, 29-31
1. Thess 4, 1-8
Eph 5, 25-32