das Kirchenjahr

Rogate

Die betende Gemeinde

Predigtanregungen

Der Name dieses Sonntags rührt von den Bittumgängen her, die in vergangener Zeit (und manchenorts noch heute) auf den Feldern für eine gute Ernte vollzogen wurden. Diese Bittumgänge begannen am Sonntag Rogate (= Bittet! oder Betet!) und wurden in der damit beginnenden Woche fortgeführt.
Der Sonntag Rogate wird in der evangelischen Kirche als Missionssonntag begangen. Mit ihm beginnt die "Missionsopferwoche".
Der Sonntag Rogate ist der Betsonntag. Dieses Thema wird in den Perikopen vielfach beleuchtet. Auch dieses Thema ist eine Antwort auf das Ostergeschehen: Die Gemeinde ist nun frei durch Jesus Christus, Gott direkt zu bitten, ohne jeglichen Mittler, wie es zuvor notwendig gewesen war. Die Perikopen beleuchten das Thema Gebet nur von dem Aspekt des "Bittens" her, was wohl angemessen ist. Wir sollten aber nicht vergessen, dass zum Gebet auch Dank gehört!

Zu den Perikopen

  • I: Joh 16, 23b-28(29-32)33

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  • II: Mt 6, 5-15

    Das Vaterunser ist sicherlich das bekannteste Gebet überhaupt.Interessant ist, in welchem Zusammenhang es steht, und vor allem auch, in welchem Zusammenhang es heute an diesem Sonntag zum Inhalt der Predigt wird. Zunächst möchte ich mal wieder anraten, die eingeklammerten Verse mit in die Predigt einzubeziehen und auf sie den Schwerpunkt zu legen. Dabei wären vor allem die Verse 5 und 6 wichtig, weil sie auch von der Thematik des Sonntags her von großer Bedeutung sind.
    Jesus benennt die Situation des Gebetes. Er weist darauf hin, dass das Gebet nicht dazu dient, seine Frömmigkeit in irgendeiner Weise darzustellen. Im Gegenteil: Gott sieht in das Verborgene, darum soll das Gebet auch im Verborgenen verrichtet werden. Interessant ist sicher die Formulierung: dein Vater ... wird dir's vergelten. Erwarten würde man doch etwa: dein Vater ... wird's erhören. Aber Jesus stellt hier ganz bewusst einen Kontrast her zu dem Beten an den Straßenecken und in den Synagogen, wo man sich eben die Anerkennung der Menschen holt, also von ihnen die "Vergeltung" für das Gebet bekommt. Gott "belohnt" das Gebet mit Anerkennung, wenn es im Verborgenen vollzogen wird. Also hat das Gebet wohl doch nicht nur die Funktion, etwas zu erbitten, sondern auch, Gott zu beeindrucken, ihn vielleicht positiv einzustimmen, damit er eher die Bitten erfüllt? Das halte ich zwar für sehr unwahrscheinlich, denn m.E. lässt sich Gott nicht durch die Schönheit der Worte beeindrucken, aber es scheint doch das Anliegen dieses Verses zu sein. Was wir aber vom Gebet vermitteln wollen, und was Jesus auch wenig später (Verse 7-8) dann selbst sagt, ist, dass es nicht auf die Worte ankommt, sondern auf die innere Haltung, also wie ernst wir es meinen. Ob wir nun eine Stunde lang beten mit den schönsten Worten, oder nur 30 Sekunden - beides hat vor Gott die gleichen Chancen.
    Bemerkenswert ist auch, dass das öffentliche Gebet in der Synagoge ebenfalls als Heuchelei angesehen wird. Hierbei ist sicher nicht das Beten im gemeinsamen Gottesdienst, sondern das individuelle Gebet während anderer Zeiten im sakralen Raum gemeint. Fragt sich nur, wozu der sakrale Raum sonst dienen soll. Man stellt sich leicht eine sehenswürdige Kirche vor, die von Touristen heimgesucht wird und in der sich vereinzelt Menschen zum Gebet niederknien. Tun sie das, um sich sehen zu lassen, oder weil die Ausstrahlung des Raumes sie dazu veranlasst, sich vor dem Schöpfer zu verneigen und ins Gebet zu versinken? Zumindest heutzutage bedarf es wohl einer sehr großen Überwindung, um sich öffentlich dem Gebet hinzugeben, denn wer fromm ist, ist nach allgemeinem Urteil wohl schon etwas zurückgeblieben. Andererseits ist es gut möglich, dass es auch bei diesem Gebet in der zur Besichtigung offenen Kirche dem Beter auch darum geht, gesehen zu werden.
    Jesus versucht, zu vermitteln, dass das Gebet eine intime Angelegenheit zwischen Gott und dem Menschen ist. Dennoch gibt es auch das allgemeine, für alle nachvollziehbare Gebet. Jesus stellt das "Vaterunser" vor. Dieses Gebet kann alleine, aber auch gemeinsam gesprochen werden. Es enthält alles notwendige, es ist nicht unnötig verschnörkelt (Vers13b wurde nachträglich eingefügt). Die Tatsache, dass dieses Gebet ein allgemeines Gebet ist, lässt auch erkennen, dass das individuelle, im Verborgenen gesprochene Gebet nicht die einzige gültige Form des Gebets darstellt. Auch das gemeinsam gesprochene Gebet wie das Vaterunser hat seine Gültigkeit.
    Nach dem Vaterunser greift Jesus die Bitte aus Vers 12 auf: Vergib uns..., wie auch wir vergeben... Diese Wiederholung ist eigentlich unnötig, denn sie sagt nicht mehr aus als das, was schon in Vers 12 ausgesagt ist. Vielleicht aber will Jesus damit den Begriff "Schuld" noch einmal anders benennen, um deutlich zu machen, dass es dabei nicht nur um materielle Schulden geht, wie das Wort "Schuld" verstanden werden könnte, sondern gerade um die Verstöße gegen den Willen Gottes.
    Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang ist eindeutig, gerade wenn man den Rahmen um das Vaterunser betrachtet. Hier geht es wirklich um das Gebet. Das Gebet selbst kann zu Hilfe genommen werden, um zu verdeutlichen, dass es trotz des vorzuziehenden "intimen" Gebetes auch die Möglichkeit des allgemeinen, gemeinsamen, also öffentlichen Gebetes gibt. Es sollte aber nicht zum Mittelpunkt der Predigt werden.

  • III: Sir 35, 16-22a od. Dan 9, 4-5.16-19

    Zu Sir 35, 16-22a:
    Zunächst nur ein paar kurze Gedanken, die mir bei dieser Perikope kamen. Es ist bezeichnend für die „Macher” der neuen Perikopenordnung, dass sie sich bemühen, anstößige Texte möglichst vom Leser fern zu halten. Ich habe z.Zt. nur die Versanagaben vorliegen und weiß nicht, ob die Perikope nun wirklich da endet, wo ich sie habe enden lassen, oder vielleicht schon nach dem Wort „richten” endet. Wie dem auch sei: es lohnt sich, noch weiter zu lesen. Denn im ursprünglichen Entwurf der Perikopenrevision war dies auch vorgesehen - da erstreckte sich die Perikope bis zum Vers 26. Und das wäre m.E. ein besseres Ende gewesen als das, was uns jetzt vorgelegt wird. Jede/r Prediger/in ist frei, den Predigttext auch über die Grenze 22a hinaus zu lesen und auszulegen.
    Allerdings kommen einem bei dem Text schnell Fragen, denn er reiht Feststellungen aneinander, die man aus eigener Erfahrung nicht so ohne Weiteres bestätigen kann. Ist es wirklich so, dass Gott das Gebet der Unterdrückten erhört? Müsste dann nicht längst jede Unterdrückung aufgehört haben? Ist es wirklich so, dass er den Armen hilft? Müsste es dann nicht keine Armen mehr geben? Bei den Feststellungen zu den Klagen der Witwe muss man wissen, dass eine Witwe zur Zeit des Autoren keinen Besitz hatte und in der Regel um ihren Lebensunterhalt betteln musste. Müsste ihr Klagen nicht aufgehört haben, wenn Gott das Klagen der Witwen erhört?
    Weiter bereitet natürlich das alte Weltbild, nach dem Gott im physischen Himmel wohnt, also irgendwo über den Wolken, Schwierigkeiten. Denn natürlich befindet sich das Reich Gottes nicht hinter den Wolken, sondern mitten unter uns.
    All die Schwierigkeiten, die sich mit dem Text verbinden, können zwar aufgelöst werden, indem man die Feststellungen etwas aufweicht: Gott hört die Gebete, aber das heißt noch lange nicht, dass er tut, worum gebeten wird. Denn Gott handelt ja nicht nach dem Willen der Menschen, sondern nach seinem eigenen Willen. Aber kann es das sein? Wozu soll man dann noch beten?
    Diese Frage lässt sich zwar auch leicht beantworten, sie darf aber in der Predigt zunächst mal gestellt werden. Und der Predigttext gibt ja auch die Antwort darauf: eben weil Gott die Gebete erhört, darum beten wir. Das Problem besteht darin, dass sich unsere Erwartungen nicht mit dem Willen Gottes decken. So schwer es fällt, dies zu sagen: Das Leiden gehört zum Leben eines Menschen dazu. Man kann es sich nicht durch ein Gebet wegzaubern. Man kann aber Gott seine Not klagen und darf darauf vertrauen, dass Gott diese Klage hört. Oft ist es so, dass wir erst nach langer Zeit, erst wenn die Not schon vorüber ist, erkennen, wie Gott geholfen und uns aus der Not herausgeführt hat. Es ist gut, in der Predigt darauf hinzuweisen, dass wir auch die Sinne schärfen müssen für das Handeln Gottes in unserem Leben. Denn nicht immer, ja eigentlich meist ist es nicht so leicht erkennbar, weil es eben nicht dem entspricht, was wir erwarten. Denn auch wenn Gott der Allmächtige ist, so will er doch auch, dass wir nicht zu seinen Marionetten werden, sondern unser Leben entsprechend seinem Willen gestalten.
    Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang ist offensichtlich. Es geht in diesem Text ja ums Gebet, und dies ist das Thema dieses Sonntags.

  • IV: Lk 11, (1-4)5-13

    Diese Perikope (ohne vorausgehenden Klammertext) kann in zwei Abschnitte gegliedert werden: das Gleichnis (5-8) und die Aufforderung zum Gebet (9-13).
    Im Gleichnis geht es um eine Situation der Unhöflichkeit, die aus dem Zwang zur Höflichkeit erfolgt: weil ein Freund in der Nacht eingetroffen ist, bittet der Gastgeber einen anderen Freund zu nachtschafender Zeit, ihm etwas Essen zu geben, was er seinem Gast vorsetzen könne. Der Freund, der so unsanft geweckt worden war, will erst nichts geben. Es ist Jesus, der dann anfügt: um des unverschämten Drängens willen wird er ihm aber doch geben, was er braucht.
    Diese Geschichte ist schon etwas merkwürdig. Gewiß hätte der Gastgeber bis zum nächsten Morgen warten können. Und wenn nicht, warum hatte er nicht wenigstens ein bißchen Mehl im Haus, wenigstens so viel, wie fürs Frühstück gebraucht wird? Es wird schnell deutlich, dass es darum nicht geht, sondern einzig um den Umstand, dass dort einer zu einer unmöglichen Zeit loszieht und um etwas bittet. Der Gebetene hat kein Interesse, darauf einzugehen, er liegt schon im Bett. Verständlich. Eine richtig forgeführte Erzählung würde nun auch den weiteren Dialog, der schließlich zum Einlenken des Geweckten führt, darstellen. Anstelle dessen macht Jesus einen Einwurf. Das scheint unpassend, ein falsches Ende. Aber dieses Ende ist es, worauf der Evangelist hinaus will: bittet, wenn es sein muss, drängt unverschämt, und ihr werdet bekommen, was ihr braucht.
    Der zweite Teil befasst sich ganz konkret mit dem Gebet. Jesus fordert die Jünger auf, zu bitten, denn dann werden sie auch empfangen, worum sie gebeten haben. Die Logik ist ganz einfach: der Vater wird seinem Kind doch nicht etwas anderes geben für das, worum das Kind gebeten hat? Jesus befindet sich mit dieser Logik noch im irdischen Bereich. In Vers 13 wird dann alles auf Gott übertragen: Da wir böse sind und unseren Kindern dennoch nichts Böses tun können, sondern ihnen gute Gaben geben, wird umsomehr Gott uns den Heiligen Geist geben, wenn wir ihn bitten. Interessant, wie plötzlich die Aufforderung zum Gebet sich auf das Gebet um den Heiligen Geist konzentriert. Es geht sofort nicht mehr um irdische Güter, um etwas zu essen, um Frieden mit dem Nachbarn, sondern nur mehr um den Heiligen Geist. Eigentlich schade, denn vom Heiligen Geist wird man nicht satt.
    Aber der Heilige Geist führt und leitet. Er zeigt uns den Weg, wie wir Frieden machen können mit unserem Nachbarn, wie wir zu essen bekommen, usw. Von daher ist das Gebet um den Heiligen Geist wohl in der Tat das wichtigste Gebet.
    Kirchenjahreszeitlich eingeordnet erkennt man, wie diese Perikope auf Pfingsten vorbereitet. Am folgenden Donnerstag fährt Jesus in den Himmel, die Jünger bleiben alleine zurück. Nun kommt es darauf an, das Gebet um den Heiligen Geist anzustimmen, damit wir im Geiste Jesu weiterleben und -handeln können.
    Die Predigt kann natürlich nicht versprechen, dass Gott geben wird, worum man bittet. Es gibt zu viel törichtes Gebet, aber auch zu viel aufrichtiges, unerhörtes Gebet, als dass ein solches Versprechen von uns gemacht werden könnte. Es kann aber von Gott gemacht werden. Der Aufruf zur Bitte um den Heiligen Geist muss wohl das Zentrum der Predigt sein. Durch den Heiligen Geist erfahren wir dann, worum wir sonst beten können.
    Eine Schwierigkeit bleibt: Wenn Gott uns selbst sagt (durch den Heiligen Geist), worum wir bitten sollen, kann man sicher nach dem Sinn des Gebetes fragen. Auf der anderen Seite ist wichtig, den Heiligen Geist in seiner ganzen Funktion zu sehen. Er soll uns nicht einflüstern, was zu tun ist, sondern uns der Gegenwart Gottes in unserem Leben gewärtig machen. Mit dieser großen Gabe, nämich dem Bewußtsein der Gegenwart Gottes, wird es wohl nichts mehr geben, worum wir bitten müssen.

  • V: 1. Tim 2, 1-6a

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  • VI: Ex 32, 7-14

    Das Volk Israel hat das goldene Kalb geschaffen und angebetet, während Mose noch bei Gott auf dem Berg ist. Gott weiß, dass es passiert ist, und schickt Mose wieder zurück. Warum, ist nicht ganz klar, denn was soll Mose dort tun? Und doch bekommt er eine gewichtige Funktion, aber erst, als Gott seinen Plan offenbart: Gott will das Volk vernichten und Mose selbst zum großen Volk machen (so wie zuvor Abraham). Das ist die Stunde des Mose. Er bittet für das Volk Israel, und rührt dabei an Gottes Ehre. Sein Bitten ist erfolgreich, Gott "gereut das Unheil, das er seinem Volk zugedacht hatte".
    Gott erscheint hier also mit sehr menschlichen Zügen, wenn er sich von dieser Bitte beeindrucken lässt. Gott muss, so scheint es, seine Macht erst bekannt machen, und Mose hat erkannt, dass die Vernichtung des Volkes Israel einen Rückschritt bedeuten würde.
    Wesentlich vom kirchenjahreszeitlichen Zusammenhang her ist die Tatsache, dass Gott auf die Bitte des Mose hin seinen Plan ändert. Hier steht also der göttliche Plan gegen das Begehren des Menschen. Genausogut hätte Mose sagen können: schön, so ist es Gottes Wille, der geschehe dann auch.
    Aus Moses Haltung können wir etwas lernen. Er gibt auch angesichts aussichtsloser Situationen nicht auf. Er weiß ja definitiv, dass das Ende beschlossen ist. Aber das beeindruckt ihn nicht. Er bittet Gott, dass er seinen Beschluss ändert - dabei noch nicht einmal sonderlich hartnäckig, sondern eher argumentativ - und wird erhört.
    In der Predigt kann die Frage gestellt werden, wie wir beten. Was erwarten wir vom Gebet? Was wollen wir mit unserem Gebet erreichen? Mose hat bei seiner Bitte offenbar die Ehre Gottes im Blick gehabt - mehr als seine eigene Ehre. Es wäre ja gar nicht so schlecht gewesen für ihn, wenn anstelle des Volkes Israel ein Volk Mose entstanden wäre. Aber das wollte Mose nicht. Ihm lag am Herzen, dass Gott nicht klein gemacht wird. Und das sollte das Anliegen eines jeden Gebetes sein.

  • Marginaltexte: 1. Mose 18, 16-33 (Gen 18, 16-33)
    Sir 34, 28-31
    Kol 4, 2-4

    Zu Kol 4, 2-4:
    Paulus ist in Gefangenschaft und bittet die Gemeinde, für ihn (und seine Gefährten) zu beten. Er beginnt nun aber nicht mit der Bitte um Gebet für ihn, sondern mit der Aufforderung, im Gebet beharrlich zu sein. Deutlich wird auch hervorgehoben, dass das Gebet mit Danksagung einhergeht. Beten ist also nicht nur Bitten, sondern auch Danken.
    In die Bitte aber sollen sie auch das Gebet für Paulus einschließen. Auch hier ist nicht etwa die vordergründig wichtigste Sache, nämlich die Freilassung, das Anliegen, sondern dass Gott Türen auftue für das Wort. Paulus denkt also daran, dass es auch im Gefängnis möglich ist, das Wort weiterzusagen, und Recht hat er: Gefängniswärter gleichwie Gefangene sind möglicherweise bereit, das Wort Gottes zu hören und anzunehmen.
    Die Verse 5-6 erscheinen eher wie ein Exkurs. Nachdem Paulus davon gesprochen hat, dass er das "Geheimnis Christi" sagen will und dazu die "Tür für das Wort" augetan werden soll, und schließlich sagt, dass er es nur auf eine bestimmte Weise sagen kann ("wie ich es sagen muss"), will er nun doch noch Empfehlungen zu der Art und Weise des Weitersagens geben. Man könnte diese zwei Verse vielleicht schlicht mit den Worten: "Lasst keine Gelegenheit ungenutzt vorüberstreichen" zusammenfassen, wobei aber in den zwei Sätzen des Paulus schon wesentlich mehr gesagt ist. Es geht hier aber nicht mehr um das Gebet, sondern um das, was das Gebet bewirken soll, nämlich wie das Geheimnis Christi weitergesagt werden kann.
    Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang ist offensichtlich: es geht um das Gebet, und dabei vor allem darum, worum man beten soll. Es sind nicht die Dinge, die einen persönlich betreffen, sondern eher die, die die Welt verändern können, um die man beten soll. Es ist die Fürbitte, die hier im Mittelpunkt steht. Da passen allerdings die Vers 5-6 nicht mehr so gut hinein, denn sie reden ja, wie schon erwähnt, davon, wie man etwas sagt. Von daher ist es durchaus angebracht, die Klammer wegzulassen.
    Die Predigt kann den Begriff "Tür" zum Ausgangspunkt machen. Der konkreten Gefängnistür steht die abstrakte Tür zur Wortverkündigung gegenüber. Türen haben immer die Funktion, Zugang zu gewähren. In unserer individualistischen Gesellschaft stößt man immer öfter vor verschlossene Türen. Diese Türen aufzutun, ist eine lohnenswerte Aufgabe.



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