das Kirchenjahr

21. Sonntag nach Trinitatis

Die geistliche Waffenrüstung

Predigtanregung

Der 21. Sonntag nach Trinitatis wird von der Epistel her bestimmt. Es ist dort die Rede von der "Waffenrüstung Gottes" - Paulus vergleicht die Instrumente des Krieges mit denen des Glaubens. Dem ist das Evangelium von der Feindesliebe entgegengestellt - es handelt sich bei diesem Text allerdings nur um die Zusammenfassung der längeren Liste aus Epheser 6. Der alttestamentliche Text scheint nicht viel mit "geistlicher Waffenrüstung" zu tun zu haben, es sei denn, man betrachtet den Vers 7 als Hinweis auf die Waffe, mit der das jüdische Volk sich im Exil am Leben erhalten hat. Von einer Waffenrüstung zu reden - gleich ob geistlich oder nicht - trifft heute normalerweise auf Befremden. Diese Bilder gehören in eine extremistische Welt, nicht aber in die friedvolle Welt der Kirche. Dabei übersehen wir oft, dass es auch in der Kirche menschlich zugeht und auch dort Waffen benutzt werden - diese sind dann allerdings oft nicht die, von denen Paulus redet.

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II - Jer 29, 1.4-7(8-9)10-14

Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte. ... 4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen: 5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; 6 nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen, und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehret euch dort, dass ihr nicht weniger werdet. 7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl. 8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! 9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR. 10 Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. 11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.* 12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. 13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der Herr, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.
*Wörtlich: dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

Anregung folgt später

Liedvorschläge:

Du bist ein Geist, der lehret (EG 133, 5-10)
Wenn der Herr einst die Gefangenen (EG 298)
Ermuntert euch und singt mit Schall (EG 322, 2-7)
Befiehl du deine Wege (EG 361)
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit (EG 364)
Von Gott will ich nicht lassen (EG 365)
Wenn wir in höchsten Nöten sein (EG 366)
In allen meinen Taten (EG 368)
Wer nur den lieben Gott lässt walten (EG 369)
Warum sollt ich mich denn grämen (EG 370)
Gib dich zufrieden und sei stille (EG 371)
Herr, du bist Gott (EG 377, 4)

Fürbittengebet

Vater im Himmel, du hast uns so reich beschenkt! Unser Leben ist vom Überfluss geprägt, es fehlt uns an Nichts, auch in Krankheit brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, weil alles Nötige und mehr zur Verfügung steht. Und doch danken wir dir dafür viel zu wenig.
Wir wollen in dieser Stunde unseren Dank ausdrücken, indem wir für all die Menschen bitten, die nicht in solch einem Überfluss leben können.
Wir denken an all die Menschen, die auf der Flucht sind vor Verhältnissen, die sie mit Angst und Sorge erfüllen. Sie riskieren ihr Leben, und viele verlieren es. Lass sie nicht vor verschlossenen Türen ankommen. Mache uns bereit, zu teilen, was du uns geschenkt hast.
Wir denken an all die Menschen, die nicht genug zu essen haben, denen das Dach über dem Kopf fehlt, die Arbeit suchen und nicht finden, die viel zu schlecht bezahlt werden. Öffne unsere Augen, dass wir ihre Not erkennen und lindern. Mache uns bereit, faire Preise zu bezahlen, damit jene Menschen ein würdiges Leben führen können.



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