Der 14. Sonntag nach Trinitatis redet von der heilenden Kraft Gottes. Das Thema dieses Sonntags ist diesmal von der Epistel her abgeleitet. Die anderen Texte haben wenig mit dem Thema zu tun. Es wird schwierig sein, die Thematik durchzuziehen, man sollte es aber versuchen. Von daher ist eine Vertiefung in die Epistel bei der Studie des aktuellen Predigttextes ratsam.
Zu den Perikopen
I - Gen 28, 10-19a(19b-22)
Präfamen:
Das Alte Testament erzählt vom Volk Israel, durch das die ganze Welt gesegnet wurde, denn aus diesem Volk
ist unser Herr Jesus Christus hervorgegangen. Wir hören heute, wie Gott dem Jakob, der später Israel genannt wird, in einem
Traum ankündigt, dass er ihn zu einem großen Volk machen wird. So hört, wie geschrieben steht im Buch Genesis (1. Mose) im 28. Kapitel:
Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg
nach Haran 11 und kam an eine Stätte, da blieb er
über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der
Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte
schlafen. 12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter
stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel
Gottes stiegen daran auf und nieder. 13 Und der HERR stand
oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks
Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du
sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch
dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.
15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst,
und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen,
bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.
16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr,
der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! 17
Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte!
Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.
18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den
er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und
goss Öl oben darauf 19 und nannte die Stätte
Bethel; vorher aber hieß die Stadt Lus. 20 Und Jakob
tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf
dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider
anzuziehen 21 und mich mit Frieden wieder
heim zu meinem Vater bringen, so soll der HERR mein Gott sein. 22 Und
dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein Gotteshaus
werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.
II - Lk 19, 1-10
Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch. 2 Und siehe, da war ein Mann
mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. 3 Und
er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der
Menge; denn er war klein von Gestalt. 4 Und er lief voraus und stieg
auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. 5 Und
als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig
eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. 6 Und er stieg
eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.
7 Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist
er eingekehrt. 8 Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr,
die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden
betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. 9 Jesus aber sprach zu ihm:
Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams
Sohn. 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu
machen, was verloren ist.
III - 1. Thess 5, 14-24
Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen,
seid geduldig gegen jedermann. 15 Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt
allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann.
16 Seid allezeit fröhlich,
17 betet ohne Unterlass, 18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in
Christus Jesus an euch. 19 Den Geist dämpft nicht. 20 Prophetische Rede verachtet nicht.
21 Prüft aber alles, und das Gute behaltet. 22 Meidet das Böse in jeder Gestalt.
23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt,
untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 24 Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.
IV - Jes 12, 1-6
Zu der Zeit wirst du sagen:
Ich danke dir, HERR, dass du bist zornig gewesen über mich
und dein Zorn sich gewendet hat und du mich tröstest.
2 Siehe, Gott ist mein Heil,
ich bin sicher und fürchte mich nicht;
denn Gott der HERR ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil.
3 Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen.
4 Und ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem HERRN,
rufet an seinen Namen! Machet kund unter den Völkern sein Tun,
verkündiget, wie sein Name so hoch ist!
5 Lobsinget dem HERRN, denn er hat sich herrlich bewiesen.
Solches sei kund in allen Landen!
6 Jauchze und rühme, du Tochter Zion;
denn der Heilige Israels ist groß bei dir!
V - Lk 17, 11-19
Präfamen:
Zehn Aussätzige werden geheilt, aber nur einer kehrt um, um Gott zu danken. Wir erkennen in dieser Erzählung uns selbst
und erfahren, wie Gott trotz all unserer Schuld uns angenommen und geheilt hat. Er schenkt unserer Seele Frieden, damit wir in
seiner Gegenwart leben können. So hört die Erzählung, die zugleich unser Predigttext ist, wie sie geschrieben steht im Lukas-Evangelium
im 17. Kapitel:
Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog. 12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne 13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! 14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. 15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme 16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? 18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? 19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
VI - Röm 8, 14-17
Präfamen:
Gott hat das Volk Israel zuerst berufen zu seinem Volk und Erben, aber danach auch uns zu seinen Kindern gemacht. Darum
sind auch wir Erben der Gnade und Herrlichkeit Gottes. Wir sind frei, diese Gaben zu gebrauchen und so die Liebe Gottes weiterzusagen.
So schreibt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer im 8. Kapitel:
14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
M - Sir 50, 22-24
Mk 1, 40-45
1. Thess 1, 2-10
Mk 1, 40-45:
Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete
nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. 41
Und es jammerte ihn, und er streckte die Hand aus, rührte ihn
an und sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein! 42 Und
sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. 43
Und Jesus drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich 44 und
sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und
zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat,
ihnen zum Zeugnis. 45 Er aber ging fort und fing an, viel
davon zu reden und die Geschichte bekanntzumachen, so dass Jesus hinfort nicht
mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an
einsamen Orten; doch sie kamen zu ihm von allen Enden.
1. Thess 1, 2-10:
Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer
in unserm Gebet 3 und denken ohne Unterlass vor Gott,
unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure
Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus. 4 Liebe
Brüder, von Gott geliebt, wir wissen, dass ihr erwählt seid;
5 denn unsere Predigt des Evangeliums kam zu euch nicht allein im Wort,
sondern auch in der Kraft und in dem heiligen Geist und in großer Gewissheit.
Ihr wisst ja, wie wir uns unter euch verhalten haben um euretwillen.
6 Und ihr seid unserm Beispiel gefolgt und dem des Herrn und habt das
Wort aufgenommen in großer Bedrängnis mit Freuden im heiligen Geist,
7 so dass ihr ein Vorbild geworden seid für alle Gläubigen
in Mazedonien und Achaja. 8 Denn von euch aus ist das
Wort des Herrn erschollen nicht allein in Mazedonien und Achaja, sondern an allen
Orten ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, so dass wir es nicht nötig
haben, etwas darüber zu sagen. 9 Denn sie selbst
berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch
bekehrt habt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren
Gott 10 und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den
er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.